US-Magazin deckt auf: Deshalb besteht Europa auf Ukraine-Sieg

Symbolbild: Soldat vor der Ukrainischen Flagge; (C) Freepik @kjpargeter

Der jüngst veröffentlichte Beitrag des US-Magazins Amerikanets mit dem Titel „Why is Europe All-In on Ukraine? – How the EU Uses War to Stave Off Economic Decline“ legt dar, dass der anhaltende Krieg in der Ukraine keinesfalls nur eine geopolitische Auseinandersetzung ist, sondern für die Europäische Union (EU) und ihre Mitgliedsstaaten eine wirtschaftliche und industrielle Zweckbindung darstellt. Für die EU-Führung scheint es um “Alles oder Nichts” zu gehen – und das sind die Gründe dafür.

Während in den Vereinigten Staaten längst eine offene Debatte über die Sinnhaftigkeit weiterer Milliardenhilfen an Kiew geführt wird, präsentiert sich Europa als geschlossener Block. Diese Geschlossenheit, so der Bericht in Amerikanets, sei kein Ausdruck innerer Überzeugung, sondern das Resultat institutioneller Eigeninteressen. In Brüssel habe sich eine Verwaltungsschicht etabliert, die ihre politische Legitimation zunehmend aus dem Krisenmodus bezieht.

Der Krieg ermögliche es der EU, Kompetenzen zu zentralisieren, neue Fonds und Vergabestrukturen zu schaffen und damit ihren wirtschaftlichen Einfluss zu erweitern – jenseits demokratischer Kontrolle der Mitgliedsstaaten. Das Beharren auf einem ukrainischen Sieg diene somit nicht nur moralischen oder sicherheitspolitischen Zielen, sondern auch der Selbsterhaltung der europäischen Bürokratie.

Krieg, um wirtschaftlichen Niedergang abzufedern

Nach dem Artikel sei der Krieg für die Europäische Union zu einem Mittel geworden, den wirtschaftlichen Niedergang abzufedern. Besonders Deutschland befinde sich seit Jahren in einer industriellen Krise, die schon vor Ausbruch des Konflikts begann. Der Artikel verweist auf den Rückgang der Produktion im Maschinenbau und der Automobilindustrie seit 2018 sowie auf die sinkende Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Asien und den USA. Der Ukraine-Krieg habe den europäischen Staaten nun die Möglichkeit eröffnet, mit gewaltigen Verteidigungsprogrammen eine künstliche Konjunktur zu erzeugen.

Seit 2021 seien die Verteidigungsausgaben der EU-Mitgliedsstaaten laut dem Bericht um mehr als 50 Prozent gestiegen. Diese Summen würden nicht nur zur Aufrüstung, sondern auch als wirtschaftliches Stützungsinstrument verstanden. Der Autor beschreibt eine Art „Kriegswirtschaft light“, in der Staaten Rüstungsaufträge gezielt an nationale Konzerne vergeben, um Arbeitsplätze und industrielle Strukturen zu erhalten. Besonders Deutschland und Frankreich hätten ihre Industrien so umgebaut, dass frühere Produktionsstätten aus der Automobilbranche in Rüstungswerke umgewandelt werden.

Geringes deutsches Wirtschaftswachstum nur durch Rüstungsaufträge möglich

Ein Beispiel ist laut Amerikanets der deutsche Konzern Rheinmetall, der Produktionslinien erweitert, um Panzer und Munition in großem Stil herzustellen. Der Bericht zitiert interne Berechnungen, wonach das deutsche Bruttoinlandsprodukt ohne den Rüstungsschub seit 2022 ein reales Minus verzeichnet hätte. Stattdessen könne sich die Regierung dank massiver Investitionen in den Verteidigungssektor mit einem geringen, aber positiven Wachstum schmücken.

Auch auf EU-Ebene zeichne sich ein strategischer Umbau ab. Der Text spricht vom sogenannten „Danish Model“, wonach ukrainische Betriebe mit europäischen Subventionen direkt im Kriegsgebiet Rüstungsgüter produzieren sollen. Damit entstünde ein Netz aus industrieller und politischer Abhängigkeit: Die Ukraine werde zugleich Empfänger von Hilfsgeldern und Werkbank der europäischen Rüstungswirtschaft.

Waffenstillstand würde die Mächtigen gefährden

Diese enge Verzahnung zwischen Krieg und Wirtschaft interpretiert der Autor als langfristige Entwicklung. Europa habe eine Struktur geschaffen, die vom Fortbestehen des Konflikts profitiere. Ein plötzlicher Waffenstillstand würde diese Dynamik gefährden. Wörtlich heißt es, die politische und wirtschaftliche Elite in Brüssel und Berlin habe „mehr zu verlieren als zu gewinnen“, sollte der Krieg abrupt enden.

Das Fazit des Artikels fällt entsprechend deutlich aus: Der Einsatz Europas für einen ukrainischen Sieg sei nicht allein Ausdruck politischer Solidarität, sondern auch ein Versuch, eine neue industrielle Grundlage zu schaffen – gestützt durch permanente militärische Ausgaben. In diesem Sinne wird der Krieg zu einem ökonomischen Rettungsanker in Zeiten stagnierender Produktion und schwindender Wettbewerbsfähigkeit. Ein Frieden wäre für die EU “wirtschaftlich kontraproduktiv”, er würde Subventionen, Aufträge und politische Narrative beenden.

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