Schauspielerin mit Rückgrat: Senta Auth über die Konsequenzen ihrer Impfverweigerung

Screenshot via MWGFD

Schauspielerin Senta Auth ist seit Jahren im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wohlbekannt: Besonders populär war ihre Rolle in der Serie „Dahoam is Dahoam“. Doch Auths informierte Entscheidung gegen die Corona-Impfung bescherte ihr in der sogenannten Pandemie ein regelrechtes Berufsverbot. Sie blieb dennoch widerständig: Im Interview mit Johannes Clasen für den MWGFD gibt sie Einblicke, wie sie die Corona-Jahre erlebte und für wie nahe sie eine echte Aufarbeitung hält.

Der folgende Beitrag der Autorin Elisabeth Maria erschien zuerst beim MWGFD:

Ein Gespräch mit der Schauspielerin Senta Auth über Haltung, Verlust, Aufarbeitung und Wiedergutmachung.

Senta Auth ist bekannt aus der erfolgreichen Serie „Dahoam is Dahoam“, in der sie über 14 Jahre lang eine beliebte Hauptrolle spielte. Wer sie trifft, spürt sofort ihre Klarheit und innere Stärke. Sie ist eine Frau mit Rückgrat, die sich nicht verbiegen lässt – jemand, der nach seinem moralischen Kompass lebt.

„Es gibt immer wieder Momente, wo man seine Moral aufrecht halten muss angesichts der gesamten Verrücktheiten, die so auf der Welt tagtäglich einem um die Ohren gehauen werden“,

sagt sie gleich zu Beginn des Gesprächs mit Johannes Clasen.

Doch diese Haltung hatte für sie Konsequenzen. Als 2021 die Impfkampagne begann, machte sich im Ensemble der Serie Druck breit: Man solle sich impfen lassen, damit es keine Drehausfälle gebe und alles „mit Recht und Ordnung“ zugehe. Bei einem Treffen mit Produktion und Redaktion bekannte Senta Auth jedoch offen:

„Ich habe nicht vor, mir diese Injektion verabreichen zu lassen.“

Die Reaktion:

„Schweigen im Walde“.

Wenige Wochen später kam die Nachricht, dass man sich von ihr trennen werde. Offiziell hieß es, ihre Figur sei „auserzählt“. Interessanterweise habe man ihr noch kurz vor dieser Sitzung mitgeteilt, was man mit ihrer Figur vorhabe, in welche Richtung man sie entwickeln, welche neue Geschichten man für sie erfinden wolle.

„Das war schon sehr widersprüchlich“,

erinnert sich Senta Auth.

„Für mich war der Zusammenhang relativ klar erkennbar, was der eigentliche Grund war.“

Ihre Überzeugung, sich nicht impfen zu lassen, war keine spontane Entscheidung, sondern das Ergebnis gründlicher Auseinandersetzung. Sie habe recherchiert, Fragen gestellt, alternative Informationsquellen gesucht. So war schnell für sie klar,

„dass das für mich gar nicht in Frage kommt und ich hab damit auch nicht hinterm Berg gehalten. […] Es gab da nicht auch nur eine Sekunde, dass ich darüber nachgedacht habe, dass ich es mache. Für mich war von Anfang an klar, irgendwas stimmt da nicht.“

Je mehr Bausteine sie sammelte, desto mehr habe sie sich gewundert:

„Wie kann es sein, dass ein Impfstoff so schnell zugelassen wird? Zu wenig Testphasen, zu wenig Studien, … .“

Immer mehr habe sie sich „mit diesen Geschichten befasst“, sei da „immer weiter eingestiegen“ und habe „die Dinge hinterfragt.“

Als sie sah, dass kritische Stimmen wie Sucharit Bhakdi oder Wolfgang Wodarg diffamiert wurden, war für sie endgültig klar:

„Das kann nicht sein! Dass angesehene Mediziner so angegangen und systematisch zugrunde gerichtet werden.“

Ihr Misstrauen wuchs und wuchs. „Irgendwas ist doch da komisch“, habe sie sich immer wieder gedacht.

„Das geht nicht mit rechten Dingen zu, da stimmt was nicht.“

Mit ihrer Haltung stand sie in ihrer Branche zunehmend allein da.

„Das war eine ganz vergiftete Atmosphäre. […] Ich wurde nicht mehr gegrüßt, man hat mit mir auch nicht mehr viel Kontakt gehabt hinter der Kamera.“

„Eine gruslige Geschichte“ sei es gewesen, sie habe sich wie eine Aussätzige gefühlt, „wurde von Kollegen beschimpft“. Aussagen prominenter Kollegen wie „mit Ungeimpften drehe ich nicht mehr“ waren in der Branche nicht selten zu hören und führten bei Senta Auth und anderen ungeimpften Schauspielern zum faktischen Berufsverbot. Senta Auth beklagt: „Einen Diskurs gab es da nicht“, ganz im Gegenteil.

„Wir sollten gefälligst mitmachen, dass man wieder ein freies Leben führen kann.“

Für die Schauspielerin, die stets an Offenheit und Dialog geglaubt hatte, war das ein Schock.

„Mein gesamtes Weltbild hat sich auf den Kopf gestellt. […] Die Kultur- und Künstlerszene hat genau in dieser Zeit so dermaßen versagt, was Toleranz und frei denkende Gesellschaft betrifft.“

In der Kampagne „Alles auf den Tisch“ suchte sie schließlich selbst das Gespräch – mit einer Ärztin aus dem Köln/Bonner Raum, mit der sie das Schicksal der Kinder während der Pandemie thematisierte.

„Das hat an Psychoterror gegrenzt, was man mit den Kindern in den Schulklassen gemacht hat.“

Den Kindern und Jugendlichen habe man eine wichtige Entwicklungsphase ihres Lebens genommen.

„Das hat man diesen Menschen geklaut, einfach geklaut. Und zwar unter wirklich unmenschlichen Bedingungen.“

Eine Zunahme an Depressionen und Erschöpfungszuständen bei den Heranwachsenden sei nun die Folge.

„Das ist ja nicht mehr aufzuholen, das ist vorbei“,

so Senta Auths Einschätzung.

Persönlich musste sie in der Corona-Zeit nicht nur beruflich schwere Verluste verarbeiten. Ihr Vater starb an ALS – „im Zeitraffer“ kurz nach der Impfung. Eigentlich sei er ein gesunder und fitter Mann gewesen, nach den Impfungen sei es ihm jedoch schnell sehr schlecht gegangen. Dann folgte die ALS-Diagnose – für Senta Auth ist der Zusammenhang evident. Jedoch weiß sie, dass „im Großen und Ganzen […] ja die Erkrankungen nicht auf die Impfung zurückgeführt“ werden.

„Wie willst du es beweisen?“,

so ihre resignierte Frage.

Auch im Kollegen- und Freundeskreis musste sie mehrfach erleben, dass Menschen nach der Impfung schwer krank geworden sind. Viele Kollegen würden die Impfung wegen unangenehmer Nebenwirkungen heute bitter bereuen.

„Sei froh. Sei froh, dass du es nicht gemacht hast“,

bekomme sie zu hören. Senta Auth ist sich jedoch sicher, dass ein Großteil derer „wieder umfallen würde“, wenn mit ähnlichen Druckmitteln gearbeitet würde. Wenn es wieder hieße

„ihr dürft nicht reisen, ihr dürft nicht in die Wirtschaft gehen, ihr dürft nicht einkaufen und dieses und jenes und das, dann machen sie es wieder, hundert pro. […] Das ist dieser Angst- und Druckmechanismus, der immer wieder funktioniert.“

Doch Senta Auth bleibt konsequent bei sich.

„Ich bin keine Systemhure“,

sagt sie entschieden. Sie hat ihren Beruf verloren, weil sie ihrer Überzeugung treu geblieben ist – doch ihre Haltung bereut sie nicht.

„Je mehr dieser Druck gestiegen ist, desto sicherer war mein Entschluss.“

Auf die Frage, ob es jemals eine echte Aufarbeitung, ein Schuldeingeständnis, eine Wiedergutmachung, einen heilenden Dialog auf Augenhöhe geben könne, antwortet sie skeptisch:

„Ich seh ihn bis jetzt nicht, ich seh ihn nicht. Denn jedes mal wenn es versucht wird, wenn Leute eine Aufarbeitung herbeiführen wollen, diverse Gruppen oder Einzelpersonen, dann kriegt man Vorwürfe: Kannst du jetzt nicht mal die Vergangenheit ruhen lassen? Wollt ihr da unbedingt immer weiter bohren?“

Auch sieht sie nicht, „dass irgendjemand […] zur Rechenschaft gezogen wird.“ Da die Medien, die Justiz, die Ärzteschaft und die ganze Kulturszene aktiv die Ausgrenzung betrieben und dadurch Schuld auf sich geladen hätten, sei eine ehrliche Aufarbeitung von diesen Akteuren nicht zu erwarten.

„Ich seh es bis jetzt nicht. Ich hab die Hoffnung, aber ich seh’s bis jetzt nicht. […] Tut mir leid ich kann leider nichts besseres sagen.“

Und doch endet das Gespräch trotz aller Resignation und Skepsis mit einem Funken Hoffnung. Denn für Senta Auth ist klar, dass es für eine friedliche Aufarbeitung unverzichtbar ist, im Gespräch zu bleiben und einen Dialog darüber zu führen was passiert ist. So stellt sie abschließend fest:

„Aufhören darf man auf keinen Fall zu sprechen, aufzuklären, Dialog zu führen.“

Und dazu ist sie bereit, trotz oder gerade wegen all des erlebten Unbills.

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