Mann mit Beil will im Zug “Köpfe spalten” – Polizei informiert über unerlaubtes “Reisegepäck”

Symbolbild: Collage aus Bild von imrankadir photography und KI

Wer die Event- und Partyszene in Deutschland hautnah erleben möchte, sollte Zug fahren: Am Sonntagnachmittag wurde die Polizei alarmiert, weil ein Mann – bewaffnet mit einem Beil – in einem Zug zwischen Saalfeld und Erfurt ankündigte, “Köpfe spalten” zu wollen. Die Bundespolizei informiert nun ganz serviceorientiert: Ein Beil gehört nicht ins Reisegepäck!

Ein Kommentar von Vanessa Renner

Die Polizei rückte an und stellte den Mann bei der Einfahrt der Regionalbahn am Erfurter Hauptbahnhof. Daraufhin brachte man ihn zur Dienststelle. Es soll sich um einen 25-Jährigen handeln; die Nationalität wurde nicht veröffentlicht.

In der Presseaussendung der Bundespolizei betont man: “Das mitgeführte Beil wurde ihm abgenommen.” Na, wenigstens das! Denn von weiteren Konsequenzen für den Einmann liest man dort nichts. Lediglich eine gemessene Atemalkoholkonzentration von 0,3 Promille wird erwähnt. Dann folgt eine Belehrung der Öffentlichkeit:

Gefährliche oder waffenähnliche Gegenstände gehören nicht ins Reisegepäck in Zügen. Auch die Androhung von Straftaten kann eine Anzeige zur Folge haben.

Ob die Ankündigung, Köpfe zu spalten, in diesem Fall eine Anzeige zur Folge hatte, ließ man offen – es ist daher nicht davon auszugehen. Die Aussendung endet mit einem Dank an den Hinweisgeber, der die Polizei alarmiert hatte.

Beim MDR las sich das harte “Durchgreifen” der Bundespolizei übrigens so:

Den Angaben nach hatte der Mann im Zug angekündigt, mit der Axt “in Erfurt Köpfe spalten” zu wollen. Ein Zeuge verständigte daraufhin die Polizei.

Die Bundespolizei weist darauf hin, dass gefährliche Gegenstände nicht ins Reisegepäck gehören.

Quelle: MDR

Ein Nutzer kommentierte auf X, wo der Screenshot verbreitet wurde: “Wann genau ist die Polizei eigentlich zur Clownstruppe geworden?”

Wo der Axtmann nun sein Unwesen treibt, ist indessen offen. Vielleicht hat er sich inzwischen einen neuen “waffenähnlichen Gegenstand” besorgt. Aber nur keine Sorge, “paranoid” darf man nicht werden! Nach dem tödlichen Angriff mit Axt und Messer in einem Zug in Würzburg 2016, verübt von einem islamistischen Afghanen, gab ein Kriminalpsychologe den Tipp: Es sei zwar nachvollziehbar, wenn man sich bedroht fühlt, “wenn einer mit Axt den Zug betritt. Aber wir dürfen nicht paranoid werden. Es hilft, wenn man hingeht und höflich fragt, was es damit auf sich hat.”

Alternativ riet die Polizei in Deutschland besorgten Bürgern auch schon zu plötzlichen Gesangseinlagen: “Verblüffen Sie Täter mit überraschenden Aktionen. Täuschen Sie z.B. Telefonate mit dem Handy vor. Simulieren Sie Krankheiten, Übelkeit oder fangen Sie laut an zu singen, um dadurch die Täter aus dem Konzept zu bringen.” Vielleicht übersteht Ihr Kopf so ja die Reise in deutschen Zügen ungespalten. Toi, toi, toi!

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