Die Bundeswehr braucht mehr Soldaten und Reservisten – doch das Angebot ist mau. Was tun? Linke und CDUler nehmen jetzt die alten DDR-Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) ins Visier. Die können bislang normalerweise nicht als Reservisten eingezogen werden. Das soll sich ändern.
Zunächst kam der Vorschlag vom Linken Dietmar Bartsch: Ehemalige NVA-Soldaten sollten seiner Ansicht nach in die Bundeswehr integriert werden. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion Sepp Müller hat sich dem nun angeschlossen. Er findet, die NVA-Senioren sollten durch Extrakurse eine Ausbildung zum Heimatschützer absolvieren, wobei berücksichtigt werden müsse, dass die NVA-Soldaten bereits wehrpflichtig waren. Am Ende sollten sie ein Gelöbnis auf das Grundgesetz ablegen.
Bartsch ist bewusst, dass alle früheren NVA-Soldaten über 50 Jahre alt sind: Das sieht er aber nicht als Hindernis. In der DDR war der Militärdienst Pflicht, ein Heranziehen aller DDR-Soldaten bis 65 Jahre würde die Zahl der Reservisten also potenziell deutlich aufstocken. Eine sogenannte Strategieberaterin würde sogar noch weitergehen: Sie finde die Altersgrenze von 65 “nicht mehr sinnvoll”. “Es ist doch nur die Frage, wo ich die Leute einsetze. Auch ein 70-jähriger Bauer kann mir vor Ort mit seinen Kenntnissen im Heimatschutz sehr helfen.” Zudem könne die Bundeswehr auch mehr Ungediente wegen ihres “Fachwissens” gebrauchen, “das strahlt ja auch positiv in die Gesellschaft hinein”, so die “Beraterin”. (À propos: Was ist eigentlich mit den vielen “Fachkräften” in Deutschland… ?)
Beim MDR betont man, die Reservisten seien “dafür zuständig, dass Truppen schnell und sicher zu ihrem Einsatzort kommen und die Infrastruktur geschützt wird”. Ob man das abgekämpften Malochern über 60 (oder gar Bauern über 70) anvertrauen möchte? Freundlicher Hinweis: Linke Auto- und Menschenhasser würden Personen ab 65 Jahren am liebsten den Führerschein wegnehmen. Bis 70 arbeiten und darüber hinaus im Kriegsdienst verbrannt werden geht aber in Ordnung?
Schon jetzt steigt die Zahl der Kriegsdienstverweigerer: Im letzten Jahr hatten 2.200 Personen entsprechende Anträge gestellt, 2025 waren es allein in der ersten Jahreshälfte 1.500. Bislang setzt Deutschland auf einen freiwilligen Wehrdienst, aber wenn die Freiwilligen ausbleiben, wird man auf Zwang setzen. Fragt sich: Wer will für die bunte Republik auch kämpfen? Wozu das eigene Leben für ein Land riskieren, das einen verachtet und als wertlosen Zahlesel missbraucht, dem die Staatsgewalt auf den Pelz gehetzt wird, sobald zu scharfe Kritik geäußert wird?
