Offensichtlich kämpft der Energieriese Ørsted mit massiven wirtschaftlichen Problemen. Nur eine milliardenschwere Kapitalerhöhung hält den Windkraft-Konzern noch über Wasser. Ohne Subventionen fällt das Energiewende-Kartenhaus in sich zusammen.
Der dänische Windkraft-Konzern Ørsted muss mit einer gigantischen Kapitalerhöhung von 9,4 Milliarden Dollar die eigene Pleitegefahr abwenden. Aktionäre haben einem Notprogramm zugestimmt, weil die US-Projekte des einstigen Vorzeigeunternehmens reihenweise in Turbulenzen geraten sind. Auslöser sind politische Eingriffe in Washington und operative Probleme, die sich längst zu einer existenziellen Krise ausgewachsen haben.
Besonders im Fokus steht Sunrise Wind, wo nach dem Rückzug von Investoren massive Finanzierungslücken klaffen. Zwei Drittel des frischen Geldes fließen nun in dieses Projekt, das eigentlich als Aushängeschild der Energiewende an der US-Ostküste geplant war. Gleichzeitig liegt das fast fertiggestellte Revolution-Wind-Projekt durch eine Stop-Work-Order der US-Regierung still. Ørsted und Partner Skyborn klagen vor einem Bundesgericht, weil sie wöchentlich Millionenbeträge für stillgelegte Schiffe und Verträge verbrennen. Mit jedem verlorenen Tag steigt der finanzielle Druck.
Auch jenseits der USA häufen sich die Probleme. In Europa bremsten schwache Windverhältnisse die Stromproduktion, in Taiwan verzögern sich Bauprojekte. Ørsted musste die Gewinnerwartungen erneut senken – ein Signal, dass es sich nicht um regionale Schwierigkeiten handelt, sondern um ein strukturelles Risiko im Geschäftsmodell. Wer auf Windkraft setzt, hängt am Tropf von Wetterkapriolen, politischen Launen und Subventionen. Sobald eines dieser Elemente ausfällt, bricht das Kartenhaus zusammen.
Die Finanzmärkte haben das längst erkannt. S&P Global stufte Ørsted auf BBB- herab, den letzten Schritt vom Investmentgrade zum Absturz ins Ramschsegment. Die Milliarden, die nun in das Unternehmen gepumpt werden, könnten binnen Monaten verpuffen, wenn sich die Verzögerungen fortsetzen. Was sich als “Zukunftsbranche” verkaufen will, entpuppt sich als permanenter Sanierungsfall, der ohne ständige Rettungsaktionen nicht überlebensfähig wäre.
Interessant diesbezüglich ist auch, dass Equinor – selbst von politischen Stopps im US-Markt betroffen – fast eine Milliarde Dollar frisches Kapital beisteuert. Ein Unternehmen, das im eigenen Geschäft unter denselben Risiken leidet, füttert damit den angeschlagenen Konkurrenten. Am Ende zeigt sich: Die angebliche Energiewende ist kein stabiler Wirtschaftssektor, sondern ein politisches Projekt, das Milliarden verschlingt und Konzerne in einen Abwärtsstrudel treibt. Gute Investments sehen jedenfalls anders aus.
