In Washington hat Donald Trump das Treffen mit Wolodymyr Selenskyj und den EU-Sieben zu einer Lektion in Symbolpolitik gemacht. Putin bekam den roten Teppich und Trump persönlich, Merz den Botschafter, Selenskyj nur die Haustür. Das Ergebnis: Trump plant bilaterale Gespräche mit Selenskyj und Putin, bei denen die Europäer außen vor bleiben. Sicherheitsgarantien? Die USA stellen keine Truppen, Europa trägt die Last. Und Selenskyj kündigt schon an, für 90 Milliarden US-Waffen einzukaufen – auf Kosten der EU.
Von Chris Veber
Donald Trump weiß, wie man mit Gesten spricht, und in den letzten Tagen hat er ein Meisterwerk der Symbolik hingelegt. Als Wladimir Putin eintraf, rollte Trump höchstpersönlich den roten Teppich aus und empfing den Russen am Flugzeug – ein klares Signal, wer in seinen Augen Respekt verdient. Friedrich Merz, der deutsche Kanzler, musste sich mit dem eigenen Botschafter begnügen, der ihn am Rollfeld abholte. Ob der Diplomat den Teppich selbst mitgebracht hat, bleibt ein Rätsel, aber die Demütigung ist offenkundig.
Welcome to Washington DC, @bundeskanzler! pic.twitter.com/6Q6GMec0nQ
— Jens Hanefeld (@GermanAmbUSA) August 18, 2025
Und für Selenskyj ging Trump gerade mal vor die Haustür des Weißen Hauses – eine Geste, die mehr sagt als tausend Worte über die Hierarchie in diesem Konflikt. Das Treffen selbst, das am 18. August 2025 im Weißen Haus stattfand, offenbarte die Einflusslosigkeit der EU-Führer – darunter Merz, Emmanuel Macron, Ursula von der Leyen und andere. Merz versuchte, auf einem Waffenstillstand als Voraussetzung für Frieden zu beharren, doch Trump wies das brüsk zurück. Er betonte, ein Ceasefire sei nicht zwingend nötig, um einen Deal zu machen, und wies darauf hin, dass er schon mehrmals Frieden ohne einen Waffenstillstand vermittelt hat.
Die Welt spottet über Merz bei Trump. Wegen dieser 2 Minuten:
— Stefan_Magnet (@MagnetStefan) August 18, 2025
Trump wiederholte mehrmals, dass er Frieden und keinen (Schein)Waffenstillstand möchte. Merz ignoriert das beinhart, fordert als Bedingung Waffenstillstand — und wird dann von Trump zurechtgewiesen.
Es ist… pic.twitter.com/zJ4y3b4qLk
Von der Leyen, immer bemüht, ihre Narrative einzubringen, brachte die alte Propaganda von den durch Russland entführten ukrainischen Kindern ins Spiel. Trump unterbrach sie trocken: „I was just thinking we’re here for a different reason“, wir sind aus einem anderen Grund hier – eine klare Abfuhr für Ursulas Ablenkungsmanöver.
Trump schrieb auf Truth Social, dass er unmittelbar nach dem Meeting Putin anrief und ein bilaterales Treffen zwischen dem Russen und Selenskyj arrangierte. „At the conclusion of the meetings, I called President Putin, and began the arrangements for a meeting, at a location to be determined, between President Putin and President Zelenskyy“, postete Trump. Danach soll ein Trilateral-Gespräch folgen – mit ihm selbst als Drittem.
EU-Bürger als Zahlschweine
Die Europäer? Sie sind nicht eingeladen, haben kein Mitspracherecht bei den entscheidenden Schritten. Merz berichtete, Putin habe zugesagt, ihn in zwei Wochen zu treffen, doch das ändert nichts an der Realität: Trump gibt den Deal vor, die Europäer nicken ab.
Was die Sicherheitsgarantien betrifft, so macht Trump kein Geheimnis daraus, dass die USA keine Truppen stellen werden. „Europe will take a lot of the burden in providing security guarantees to Ukraine“, erklärte er in den Gesprächen. Die Last fällt auf die Schultern der EU-Staaten, die ohnehin schon hunderte Milliarden in den Konflikt gepumpt haben.
Selenskyj, der die Verhandlungen als „produktiv“ lobte, kündigte prompt an, als Teil dieser Garantien 90 Milliarden Dollar an US-Waffen zu kaufen – finanziert durch europäische Gelder. Der Deal soll in zehn Tagen abgeschlossen sein, inklusive Drohnenproduktion in der Ukraine, die teilweise von den USA bezogen werden. Ein Datum für das Trilateral steht noch aus, aber Selenskyj betonte: „We are ready for any kind of formats, but on the level of leaders.“, er ist offen für jede Art von Treffen.
Offenbar hat Selenskyj verstanden, dass seine Zeit abläuft und Trumps Geduld am Ende ist. Mich erinnert das Verhältnis Selenskyj – EU ein wenig ans Rotlichtmilieu. Selenskyj gibt die fordernde Geldherrin, die EU-Führung das devote Zahlschwein. Und die europäischen Steuerzahler bekommen die Rechnung. Ohne dass sie jemals gefragt wurden, ob sie auf Gedeih und Verderb für die Ukraine geradestehen wollen. Das muss diese Unsere Demokratie™ sein, von der unsere Führer immer reden.
