Die Schleusung von illegalen Zuwanderern per Schiff nach Europa ist Carola Rackete nicht genug. Ganz in der üblichen Selbstdarstellermanier störte sie eine TV-Aufzeichnung in Norwegen – und wurde dafür vom Publikum ausgebuht.
Carola Rackete, die “Seenotretterin” (oder -schlepperin?) und kurzzeitige EU-Parlamentarierin, hat es mal wieder geschafft, ihre ganz persönliche Mischung aus moralischem Sendungsbewusstsein und Realitätsferne in ein internationales Fettnäpfchen zu setzen. Diesmal war Norwegen das Ziel ihrer Empörungstour – ein Land, das mit seinen Öl- und Gasvorkommen den europäischen Energiehunger stillt, während in Deutschland dank der “grünen Transformation” langsam aber sicher die Lichter ausgehen. Dort, im Publikum einer TV-Aufzeichnung, erhob sich Rackete wie ein selbsternannter moralischer Richter und hielt eine wütende Rede – begleitet von Buhrufen des Studiopublikums. Minuten später wurde sie von Sicherheitsleuten aus dem Studio eskortiert.
C. Rackete in Norwegen aus TV-Studio befördert.
— detlef (@Detlef2021) August 12, 2025
👇 https://t.co/7DGLyrMIO4 pic.twitter.com/4I011zwlxD
Der Anlass ihrer Erregung: Norwegens Öl- und Gasexporte. Laut Rackete verhält sich das Land “wie ein Drogendealer” – eine schiefe Metapher, die im hohen Norden für Kopfschütteln sorgte. Denn während Deutschland sich gerade selbst durch Energieknappheit und Rekordpreise in die wirtschaftliche Rezession manövriert, hat Norwegen klugerweise beschlossen, seine Ressourcen zu nutzen. Das ist wirtschaftliche Vernunft – ein Konzept, das in Racketes ideologischer Blase offenbar nicht vorkommt.
Ihr Auftritt kam auch politisch zur Unzeit. In wenigen Wochen wählt Norwegen sein Parlament, und die Grünen dort kämpfen traditionell gegen Öl und Gas – allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Die meisten Norweger wissen nämlich, dass ihr Wohlstand nicht auf ökologisch abbaubaren Protestplakaten basiert, sondern auf Energieexporten. Rackete hingegen versuchte, mit moralischem Druck Einfluss zu nehmen. Dabei traf sie auf ein Publikum, das ihr schon nach den ersten Sätzen unmissverständlich zu verstehen gab, dass es für diese Belehrung keinerlei Bedarf hat.
Wie so oft bei solchen Aktionen ging es nicht um einen konstruktiven Dialog, sondern um eine Inszenierung für die eigene Blase in den sozialen Medien – und um die übliche Selbstdarstellung. Kurz nach dem Eklat folgte auf Instagram das übliche Empörungsprotokoll: Vorwürfe gegen den staatlich kontrollierten Energiekonzern Equinor, Anschuldigungen wegen “Greenwashing” und der Appell an einen angeblich “gerechten Übergang”. In Norwegen weiß man allerdings, dass Arbeitsplätze und Wohlstand nicht aus irgendwelchen grünideologischen Träumen erwachsen, sondern aus harter Arbeit – und eben auch aus Öl- und Gasförderung.
Dass Rackete ausgerechnet vor laufender Kamera den Vergleich zur “deutschen Autoindustrie” zog, war unfreiwillig komisch. Während Norwegen mit seiner Energiepolitik Rekordgewinne einfährt, wird die deutsche Autoindustrie tatsächlich gerade an die Wand gefahren. Dies allerdings nicht wegen mangelnder Nachfrage, sondern wegen politischer Eingriffe, überzogener Klimavorgaben und dem Fokus auf die umstrittene Elektromobilität, die in der Realität mehr Probleme schafft als löst. Die Parallele, die Rackete ziehen wollte, fiel so ungewollt auf ihre eigene Gesinnungsfamilie zurück.
Racketes politischer Einfluss ist inzwischen ohnehin überschaubar. Ihr Mandat im EU-Parlament gab sie nach nur einem Jahr wieder auf – angeblich, um es “kollektiv” zu gestalten. In der Praxis bedeutet das: Rückzug aus einer Verantwortung, die sich nicht durch laute Zwischenrufe, sondern durch mühsame Detailarbeit gestalten lässt.
Die Klimamissionarin rennt im Ausland offensichtlich genauso wenig offene Türen ein wie zu Hause. Norwegen wird weiterhin Gas exportieren. Das aber nicht, weil es “drogenähnliche Abhängigkeiten” schaffen will, sondern weil die Nachfrage da ist und die Regierung ihre wirtschaftlichen Interessen zu wahren weiß. Und während Rackete sich wieder in den linksgrünen Aktivistenkreisen feiern lässt, folgt man in Oslo weiterhin den realen Bedürfnissen der Menschen und der Unternehmen.
