Bewegung tut dem Körper gut, das ist allgemein bekannt. Doch nun zeigt eine aktuelle Untersuchung, dass ein tägliches Workout dazu beitragen kann, das Krebszellenwachstum zu verringern – und so die Behandlung unterstützen kann. Die Studienergebnisse stützen damit frühere Untersuchungen.
Die klassische Schulmedizin ist nicht alles, wenn es um die Behandlung von Krebserkrankungen geht. Wichtig ist auch die Ernährung – und laut neuen Studienerkenntnissen ebenso die körperliche Betätigung. Dies belegen auch Forschungen der Edith Cowan University. In der Studie “A single bout of resistance or high-intensity interval training increases anti-cancer myokines and suppresses cancer cell growth in vitro in survivors of breast Cancer“, die im Journal Breast Cancer Research and Treatment von Springer Nature veröffentlicht wurde, konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass selbst eine einzige Workout-Einheit pro Tag schon bedeutende Erfolge erzielen kann.
Laut den Forschern macht es keinen Unterschied, ob man nun etwas Krafttraining oder auch hochintensives Intervalltraining (HIIT) durchführt – bei Frauen, die Brustkrebs überlebt haben, führt dies zur Ausbildung anti-krebsfördernder Effekte. Der Doktorand Francesco Bettariga entdeckte, dass ein einziges Workout die Produktion von Myokinen steigern kann. Dabei handelt es sich um Proteine, die während des Trainings von den Muskeln freigesetzt werden und für ihre anti-krebsfördernden Eigenschaften bekannt sind.
Seine Daten zeigten, dass diese Proteine das Wachstum von Krebszellen potenziell um 20–30 Prozent verlangsamen können. “Bewegung hat sich als therapeutische Maßnahme im Umgang mit Krebs etabliert, und es gibt eine große Anzahl an Belegen, die die Sicherheit und Wirksamkeit von Bewegung als Medizin – sowohl während als auch nach der Krebsbehandlung – zeigen”, sagte Bettariga.
Exercise kills cancer.
— P.D. Mangan Health & Freedom Maximalist 🇺🇸 (@Mangan150) August 23, 2023
When blood serum from men who performed a bout of high-intensity exercise was added to cancer cell culture, the cells died. No effect on normal cells.
Every time you exercise with intensity, you're inhibiting cancer. pic.twitter.com/b9wbGmZHsE
Während bei gesunden Menschen nach einem intensiven Workout höhere Myokinspiegel zu erwarten sind, untersuchte Bettariga, ob dies bei jenen Frauen, die sich einer Brustkrebsbehandlung unterzogen und überlebten angesichts der Auswirkungen der Erkrankung und ihrer Behandlung ähnliche Ergebnisse erzielen würden. “Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass beide Trainingsarten tatsächlich dazu beitragen, diese anti-krebsfördernden Myokine bei Brustkrebsüberlebenden zu produzieren. Die Resultate sind ein hervorragender Anreiz, Bewegung als Standard in die Krebsbehandlung zu integrieren”, so Bettariga.
Weitere Forschungen von Bettariga untersuchten, wie Veränderungen der Körperzusammensetzung durch regelmäßige Bewegung Entzündungen beeinflussen könnten – ein Schlüsselfaktor für das Wiederauftreten und die Sterblichkeit bei Brustkrebs. Anhaltende Entzündungen fördern nicht nur das Tumorwachstum, indem sie Zellproliferation, Überleben, Invasivität und Metastasierung beeinflussen, sondern hemmen auch die Immunfunktion. Dies dürfte übrigens auch ein wichtiger Faktor zur Entwicklung von “Turbokrebs” nach den experimentellen mRNA-Spritzen gegen Covid sein, da diese das Entzündungslevel im Körper deutlich erhöhen.
Regular exercise builds resilience against #Cancer by reducing systemic inflammation, eliminating #senescent T cells, increasing NK cells toxicity against cancer, even heating up tumors and many more… @NatRevImmunol https://t.co/7jRonzG8tK pic.twitter.com/YWly1bpHHG
— Satchin Panda (@SatchinPanda) January 4, 2024
Da sowohl der Krebs selbst als auch die Nebenwirkungen der Behandlung die Spiegel entzündlicher Biomarker erhöhen können, haben Brustkrebsüberlebende ein erhöhtes Risiko für Fortschreiten, Wiederauftreten und Sterblichkeit der Erkrankung. “Es werden Strategien benötigt, um Entzündungen zu reduzieren, da diese ein weniger förderliches Umfeld für das Fortschreiten von Krebs schaffen und somit das Risiko für ein Wiederauftreten und die Sterblichkeit bei Brustkrebsüberlebenden senken könnte”, sagte Bettariga.
Demnach spielt vor allem die Reduktion der Fettmasse bei gleichzeitigem Aufbau von Muskelmasse durch ein konsequentes Training bei der Reduktion von Entzündungen eine große Rolle. “Wenn wir die Körperzusammensetzung verbessern, haben wir bessere Chancen, Entzündungen zu reduzieren, weil wir die Muskelmasse erhöhen und die Fettmasse verringern, die für die Freisetzung von anti- und pro-inflammatorischen Markern verantwortlich ist”, so Bettariga. Allerdings hätten schnelle Lösungen zur Reduktion der Fettmasse nicht die gleichen positiven Effekte. “Man sollte niemals Gewicht verlieren, ohne sich zu bewegen”, erklärte er weiter. Nur der Aufbau bzw. der Erhalt von Muskelmasse könne dazu beitragen, dass diese chemischen Stoffe produziert würden.
Auch wenn die Forscher in ihrer Studie nur Brustkrebspatientinnen untersucht haben, dürften die Erkenntnisse bei der Behandlung und auch der Nachbehandlung von Krebspatienten helfen. Bewegung ist eben nicht nur für gesunde Menschen eine essenzielle Prävention vor vermeidbaren Erkrankungen. Sie kann auch bei der Bekämpfung von Krebszellen helfen.
