Auf den Frachtschiffen der US-Reederei Matson heißt es für Elektrofahrzeuge künftig “Du kommst hier nicht rein”. Die Gefahr von verheerenden Bränden und dem Verlust von Schiffen sei zu hoch, als dass man dieses Risiko eingehen wolle, heißt es.
Immer wieder kommt es auf Frachtschiffen zu verheerenden Bränden, die durch defekte Batterien von Elektrofahrzeugen ausgelöst werden. Kürzlich erst sank die Morning Midas in den pazifischen Gewässern vor Alaska, nachdem solch ein Brand nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Während manche Reedereien bereits striktere Regeln für den Transport solcher Fahrzeuge einführten, zieht nun der erste Frächter die Reißleine.
Wie das Schifffahrtsnachrichtenportal The Maritime Executive berichtet, hat Matson den Transport von Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden abrupt ausgesetzt. In einem Schreiben an die Kunden wurden wachsende Sicherheitsbedenken hinsichtlich Bränden von Lithium-Ionen-Batterien als Grund genannt. Diese neue Richtlinie betrifft demnach sämtliche Handelsrouten zwischen dem US-Festland, Hawaii, Alaska und Guam.
The Morning Midas, a 600-foot ship carrying hundreds of fully-electric and partial hybrid electric vehicles, has been abandoned in the Pacific after catching fire.
— Net Zero Watch (@NetZeroWatch) June 5, 2025
Another ship carrying EVs up in flames. #CostOfNetZero pic.twitter.com/OZHdY9WOQt
“Aufgrund zunehmender Bedenken hinsichtlich der Sicherheit beim Transport von Fahrzeugen mit großen Lithium-Ionen-Batterien setzt Matson die Annahme von gebrauchten oder neuen Elektrofahrzeugen (EVs) und Plug-in-Hybridfahrzeugen für den Transport auf seinen Schiffen aus. Mit sofortiger Wirkung nehmen wir keine neuen Buchungen für diese Transporte von/zu allen Handelsrouten mehr an”, heißt es in dem Schreiben. Man werde den Transport solcher Fahrzeuge erst dann wieder aufnehmen, wenn alle geeigneten Sicherheitsmaßnahmen implementiert worden seien.
Der Transport von Elektroautos und Plug-in-Hybriden wird dadurch jedoch auch zu einem deutlich kostspieligeren Unterfangen und dürfte auch die Frachtpreise in die Höhe treiben. Die ohnehin schon kostspieligen Stromer werden so noch teurer werden, zumal andere Reeder mitziehen dürften. Hierbei geht es auch um den Versicherungsschutz für die Frachtschiffe. Kaum eine Versicherungsgesellschaft dürfte den Status quo der vergangenen Jahre aufrechterhalten, wenn das Ausfallsrisiko durch den Transport solcher potentieller Brandbomben weiterhin so hoch bleibt.
