Die armen Beamten des deutschen Bundesinnenministeriums kämpfen offenbar mit muskulären Problemen: Der anstrengende Krieg gegen rechts fordert seinen Tribut. Diesen Eindruck erweckt jedenfalls die aktuelle Ausschreibung des Beschaffungsamts des BMI für “Massagedienstleistungen”.
Das Portal “Nius” berichtete zuerst über diese absurde Ausschreibung – und tatsächlich: Über das e-Vergabeportal ist sie rasch zu finden.

In der Leistungsbeschreibung, die den Ausschreibungsunterlagen zu entnehmen ist, heißt es:
Im Rahmen des Gesundheitsmanagements bietet die Bedarfsträgerin ihren Beschäftigten einen Massageservice mit verschiedenen Massageformen an. Der Bedarf kann aktuell geschätzt werden mit zwei bis drei Tagen in der Woche sowie mit einem monatlichen Umfang von zurzeit etwa 50 Massagen von jeweils 20 Minuten (inklusive der Zeit zum Aus- und Anziehen) in den Räumlichkeiten des Dienstgebäudes im: [Adresse des Bundesministerium des Inneren]
Diese wichtige (wenn nicht gar staatstragende) Aufgabe darf selbstverständlich nicht jeder übernehmen:
Die Anwendungen sind von staatlich geprüften Masseurinnen und Masseuren bzw. Physiotherapeutinnen und Therapeuten mit mindestens 3 Jahren Berufserfahrung durchzuführen. Das Beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift wird vorausgesetzt.
Nanu? Deutsch in Wort und Schrift? Manch einer könnte hier fast unterschwelligen Rassismus wittern! Gerade vom Bundesinnenministerium sollte man doch erwarten können, dass auch ausländischen Fachkräften, denen die deutsche Sprache noch Schwierigkeiten bereitet, eine Chance gegeben wird?
Wie auch immer: Wer den Zuschlag erhält, kann ab Oktober 2025 für die Dauer von fünf Jahren die Beamtenschaft des Innenministeriums durchkneten. Das lohnt sich. Nius berichtet:
“Laut der Vergabeordnung erhält der Dienstleister mindestens 143.000 Euro. Bis zu dieser Summe können Aufträge ohne Ausschreibung stattfinden. Wie hoch die Summe genau ist, beantwortete das Innenministerium bisher nicht.”
Die Bevölkerung finanziert seinen Beamten in den Ministerien sicher mit großer Freude jedweden Luxus bis hin zur Wellness-Therapie. Bevor es im Innenministerium noch zu Haltungsschäden wegen der anstrengenden Schreibtischtätigkeit kommt…
