Die Meldung des neuen Waffenverbots an Berliner Bahnhöfen sorgt für Stirnrunzeln: Von 14 Uhr bis 4 Uhr dürfen nun keine Waffen wie Messer, Äxte, Beile, Eispickel und Katapulte (!) mitgeführt werden – aber nur bis zum 30. Juni. So möchte man der zunehmenden Gewalt an den Bahnhöfen entgegenwirken.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Wer kennt’s nicht: Da marschiert man mit Messer, Axt, Baseballschläger, Beil, Schwert, Säbel, Pistole, Revolver, Gewehr, Knüppel, Totschläger, Brecheisen, Eispickel, Pfeil und Bogen, Armbrust und dem treuen Lieblingskatapult am Berliner Bahnhof ein und möchte Zug fahren. Doch halt, so einfach ist das jetzt nicht mehr! Beginnend am 26. Mai verhängte die Bundespolizei ein vorübergehendes Waffenverbot: All die soeben genannten Waffen dürfen jetzt nicht mehr mitgeführt werden. (Und ja, es ist wörtlich von Katapulten die Rede.)
Gelten soll das Verbot an den Bahnhöfen Hauptbahnhof, Zoologischer Garten, Friedrichstraße, Alexanderplatz, Gesundbrunnen, Spandau, Ostbahnhof, Warschauer Straße, Ostkreuz, Lichtenberg, Neukölln und Südkreuz.
Wer ohne sein Katapult den Bahnhof nicht betreten möchte, der kann auf Nachtzüge hoffen oder morgens fahren. Das Verbot gilt nämlich nur von 14 Uhr bis 4 Uhr am Folgetag. Und ab 30. Juni ist dann wieder alles erlaubt.
Bei Verstößen können die Waffen und Gegenstände sichergestellt und ein Zwangsgeld angedroht oder festgesetzt werden. Beamte der Bundespolizei sollen die Einhaltung des Verbots überwachen und kontrollieren. Falls Sie sich wundern: Ja, das ist dieselbe Bundespolizei, die parallel noch die einzelnen Show-Grenzkontrollen für Innenminister Dobrindt leisten muss, weil die deutsche Politik die Pull-Faktoren nicht abschaffen möchte, die wie gigantische Magnete Migranten aus aller Welt in die Bundesrepublik ziehen.
Weil solche Messerverbotszonen ja auch so extrem wirkungsvoll sind, möchte die Senatsinnenverwaltung in Berlin sogar irgendwann im gesamten Personennahverkehr ein Waffenverbot verhängen. Pro Tag registriert die Polizei in der bunten Hauptstadt durchschnittlich zehn Messerangriffe – das gänzlich zu ignorieren, wäre schlechte Publicity. So kann man fortan wenigstens bei jedem Messerangriff sagen: “Mensch, der war aber auch fünf Meter von der Waffenverbotszone entfernt. So ein Ärger!” Oder: “Diese Tat wiegt doppelt schwer, wurde doch das Waffenverbot in diesem Areal ignoriert.” Vielleicht bedeutet das für die gesichert schuldunfähigen Täter dann eine zusätzliche Therapiesitzung in der Psychiatrie, je nachdem, ob man dafür Therapeuten und Dolmetscher übrig hat.
Da fühlen die Bürger sich doch gleich viel sicherer, oder?
