Den Israelischen Selbstverteidigungskräften (IDF) fehlt es an Manpower. Nun soll die Zeit des Grundwehrdienstes von Wehrpflichtigen um vier Monate verlängert werden. Nur so könne man die Operation im Gazastreifen weiterlaufen lassen.
Seit nunmehr rund neun Monaten kämpft die israelische Armee im Gazastreifen gegen die Hamas-Terroristen, nachdem diese einen umfangreichen Terroranschlag gegen Israel durchgeführt hatten. Auch die angespannte Lage im Westjordanland und die Auseinandersetzungen mit der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah zehren an den Kräften. Mittlerweile fehlen laut der Militärführung bereits rund 10.000 Soldaten, um den Betrieb so weiterlaufen zu lassen wie bisher.
Da jedoch eine rasche Aufstockung der Truppen nicht möglich ist, soll der Grundwehrdienst für Männer von derzeit 32 auf 36 Monate verlängert werden. Jener für Frauen soll weiterhin 24 Monate betragen. Auch will man rund 3.000 ultraorthodoxe Juden einberufen, die bislang vom Militärdienst befreit waren. Zwar sträuben sich die streng religiösen Koalitionspartner von Premierminister Benjamin Netanyahus Likud-Partei, doch der Oberste Gerichtshof hat entschieden.
Es wird erwartet, dass sich in der Knesset eine Mehrheit für die Gesetzesänderung findet. Denn die israelische Regierung will eine weitere Großoffensive im Gazastreifen starten, sollten die Verhandlungen mit der Hamas über einen anhaltenden Waffenstillstand nicht fruchten. Die Moslem-Terrororganisation verfügt trotz umfangreicher Verluste nach wie vor über ein großes Arsenal an Kämpfern, die auch von der Zivilbevölkerung versteckt werden, bzw. diese als zivile Schutzschilde missbrauchen.
Je länger die Operation im Gazastreifen anhält, desto kritischer wird die Lage auch für die Israelischen Selbstverteidigungskräfte. Ohne eine ausreichend große Truppenstärke ist es nicht möglich, größere Gebiete in dem dicht besiedelten Landstrich zu kontrollieren.
