Relotius-Agentur macht Habeck-Wahlkampf: Kommt daher die grüne Bot-Armee in den sozialen Netzen?

Symbolbild: R24 / KI

Leicht genervt zeigt sich mancher X-User aktuell von immer wortgleichen „Habeck4Kanzler“-Lobhudeleien, die die Timelines fluten: Die offenkundig von einer KI geschriebenen Texte sind so absurd, dass man lachen könnte – doch die Masse an Copy&Paste-Postings gibt zu denken. Inzwischen ist bekannt, welche Agentur die Grünen mit dem Wahlkampf betraut haben: Es ist jene, bei der seit 2023 Claas Relotius arbeitet – der ehemalige Spiegel-„Journalist“, der auf Fälschungen statt auf Wahrheit setzte.

 „Wir sind bereit für den anstehenden Wahlkampf und freuen uns sehr darüber, dass wir mit der Agentur Jung von Matt Hamburg erneut einen so renommierten und erfahrenen Partner an unserer Seite haben, der uns in den nächsten Wochen bis zur Bundestagswahl mit Expertise in strategischen und kreativen Fragen unterstützen wird“, verkündete die Pressestelle der Grünen in Berlin. Für die Bundestagswahl übernimmt Jung von Matt als Leadagentur die strategische und kreative Begleitung der Partei um Vizekanzler Robert Habeck, wie Meedia berichtet. 2017 hatte diese Agentur den Wahlkampf für Angela Merkel gemacht. Gründer Jean-Remy von Matt spielt bei der Betreuung der Grünen aber keine offizielle Rolle, so heißt es.

Wer dann? Die Agentur sorgte 2023 für Schlagzeilen, als sie Claas Relotius als Mitarbeiter bei sich aufnahm – den „Spiegel‘-Fälscher“, wie Focus seinerzeit titelte. Er sollte demnach bei Jung von Matt als Texter arbeiten. Positive Assoziationen weckt das wohl nicht, aber Fälschungen und Lügen sind in gewisser Weise wohl der Kern vieler Werbetätigkeiten. Wenig überraschend, dass man diese Personalie in einer Werbeagentur für einen Gewinn hielt.

Grüne Bot-Welle irritiert X-User

In den sozialen Netzen zieht man nun freilich Verknüpfungen zwischen einer absurden Welle automatisierter #Habeck4Kanzler-Postings und den Wahlkampfaktivitäten durch diese Agentur. Nachdem Robert Habeck selbst auf X zurückgekehrt ist, scheinen Tweets mit bestimmten Wordings allgegenwärtig – zum Leidwesen von Nutzern, die wenig Freude an immer gleichen Postings in ihrer Timeline haben.

Der hier dargestellte Tweet könnte einer der absurdesten sein, mutet er doch wie blanke Satire an – geschrieben von einer KI, die scheinbar eher eine Liebeserklärung statt einer Wahlempfehlung formulieren sollte. Dennoch existieren mehrere Duplikate dieser beeindruckenden Fehlleistung.

Am häufigsten dürften derweil die „Ich bin Teil von Team Robert!“-Postings sein, die alle den exakt selben Wortlaut und zumeist auch dieselbe Bebilderung haben. Sie verlinken auf ein Anmeldeformular, für alle, die „hautnah bei Roberts Wahlkampf dabei“ sein wollen. Eine Suche nach diesem Text liefert unzählige Postings dieser Art. „Weil ich weiß, dass wir zusammen die Herausforderungen unserer Zeit meistern können. Bist du auch dabei?“, heißt es da weiter. „Die Herausforderungen, die unter der ökosozialistischen Bundesregierung erst geschaffen wurden?“, möchte man fragen.

Parallel dazu scheinen identische Vernetzungstweets allgegenwärtig:

Die Kommentare dazu bestehen überwiegend aus grünen Herz-Emojis und denselben Hashtags, was auf automatisierte Antworten hinweist. Wer wirklich von einer Sache (oder einer Personalie) überzeugt ist, kann das gewöhnlich selbst artikulieren – und wird sich auch geneigt fühlen, Überzeugungsarbeit mit seinen eigenen Argumenten zu leisten. Doch das sucht man hier vergebens: Während andere Medienartikel verlinken, kritische Videos teilen und über die Zustände in Deutschland debattieren, schicken diese Grünen nur grüne Herzchen. Warum wohl? Die Angst vor Hausdurchsuchungen kann es bei Habeck-Freunden ja nicht sein.

Man kann sich jetzt fragen, ob hier noch reale Menschen aus ihrem Elfenbeintürmchen agieren und händisch vorgegebene „Texte“ und immer gleiche Emojis verbreiten, oder ob man es mit einer reinen Bot-Armee zu tun hat. Wie in letzterem Fall wohl die Belohnung dafür aussah, dass Zugang zum Account gewährt wurde (einige davon sind durchaus schon älter), damit automatisiert Kampagnen darüber verbreitet werden können, bleibt leider offen.

Vor diesem Hintergrund wirken auch die angeblich 11.000 neuen Mitglieder bei den Grünen seit Ampel-Bruch fragwürdig: Mitglieder müssen erst einmal über die jeweiligen Ortsverbände aufgenommen werden, die in der kurzen Zeit noch gar nicht alle getagt haben dürften. Angeblich sollen allein 2.000 neue „Mitglieder“ während des Bundesparteitags hinzugekommen sein. Wie das? Hat man nur die Anträge gezählt? Das Formular könnten übrigens auch Bots ausfüllen.

Auf Kritik kontert man auf grüner Seite außerdem gern damit, dass es sich um absolut überzeugte Anhänger handeln müsse, weil die Mindestbeiträge für die Mitgliedschaft bei einem Prozent des Nettogehalts liegen würden – man kann sich aber im Verband auf Mitgliedsbeiträge in Höhe von wenigen Euro einigen. Das wird von Grünlingen in linken Netzwerken wie Reddit auch aktiv beworben.

Mit Bots und Copy&Paste-Postings gewinnt man freilich keine Wahl: Sorgen muss man sich als freiheitlich eingestellter Bürger ob dieser Tätigkeiten kaum machen. Solange die Opposition erfolgreich die unbequemen Fakten verbreitet, die von Grünen und ihren Komplizen so gern negiert werden, ist ein positiver Wandel in Deutschland noch möglich.

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