Als „CO2-Luxus“ beschrieb Jakob Blasel im Oktober 2019 Haustiere für das Funk-Format „Ozon“. Die Zucht von Haustieren möge verboten werden, so seine Forderung. Das kam schlecht an, denn die Deutschen lieben ihre Vierbeiner. Nun wurde Blasel der neue Vorsitzende der Grünen Jugend – und „Funk“ startete eine gigantische Löschaktion.
Kurz nachdem publik wurde, dass Jakob Blasel mit Jette Nietzard neuer Vorsitzender der Grünen Jugend wird, ging ein altes Video von ihm für das ÖRR-Format Funk – genauer: dessen Sendung „Ozon“ – in den sozialen Netzen wieder viral. Darin reduzierte Blasel, damals schon Kopf der radikalen Klimasekte „Fridays for Future“ und Grünen-Mitglied, Haustiere auf einen „Umwelt- und CO2-Luxus“ – die „unnötige Zucht“ von Haustieren sollte verboten werden.
Das fünf Jahre alte Video ist hinlänglich bekannt: Die Grünen gelten seit jeher als Haustierhasser. Die Änderung der tierärztlichen Gebührenordnung auf Initiative des Grünen Cem Özdemir hat das für zahllose Halter bestätigt, denn Tierarztbesuche sind für viele Menschen unbezahlbar geworden.
Die Grünen haben allerdings auch ohne gezielte Agitation gegen die große Gruppe der Tierfreunde schon genug Probleme: Im Zuge massiven Stimmenverlusts und heftiger Wut auf die grüne Ampelpolitik in der Bevölkerung traten sowohl der Grünen-Vorstand aus Ricarda Lang und Omid Nouripour als auch der bisherige Vorstand der Grünen Jugend zurück. Blasel übernimmt nun letztere, doch seinen Angriff auf das geliebte Haustier haben viele Bürger nicht vergessen. So verbessert man das Image der Grünen sicherlich nicht.
Und siehe da: Bei den Öffentlich-Rechtlichen kam es zu einer großen Löschaktion. Während Blasel in einem Interview plötzlich behauptet, man habe ihm „das meiste“ seiner Aussagen seiner Erinnerung nach „auf die Moderationskarte geschrieben“ (er hat also quasi nur Befehle befolgt), löschte man bei Funk passend dazu alle Videos mit ihm (und selbst solche, in denen er gar nicht mitgewirkt hatte).
Gegenüber RTL.de behauptet man bei Funk: „Angesichts dieses politischen Amts und um die klare Trennung zwischen seinen politischen Aktivitäten und unseren journalistischen Inhalten aufrecht zu erhalten, haben wir uns dazu entschieden, die Inhalte offline zu stellen.” Außerdem rudert man zurück und befindet, das geforderte Verbot der Züchtung sei „in dieser Pauschalität nicht haltbar“.
Das klimaaktivistische Format entspreche „aus heutiger Sicht nicht mehr den journalistischen Standards von Funk, sodass dies in dieser Form retrospektiv nicht mehr ausgestrahlt werden würde”, hieß es weiter. Warum man sich erst jetzt zur Löschung bewogen sieht, obwohl Blasel schon zuvor politisch aktiv war und Funk mit seinen unterirdischen Sex-Geschichten bis heute sicherlich kein Paradebeispiel für „journalistische Standards“ liefert? Das lässt man lieber offen.