BBC-Undercover-Recherchen blamieren Deutschland: Schlepper fühlen sich hier ganz besonders wohl und erfreuen sich offensichtlich eines florierenden Geschäfts. Einem Reporter wurde in NRW ein All-inclusive-Paket für die Überfahrt von der französischen Küste nach Großbritannien angeboten. Die Hilfsmittel dafür lagern in Warenhäusern in und um Essen.
Essen hat sich im Zuge der illegalen Massenmigration stetig zum Negativen verändert. So erscheint es kaum mehr überraschend, dass die BBC die nordrhein-westfälische Stadt nun als Drehkreuz für Schlepper und Menschenhändler entlarvte. Essen liegt für Menschenschmuggel über den Ärmelkanal strategisch günstig: Zwar sind Boote von dort schnell ins nordfranzösische Calais gebracht, aber man ist doch weit genug entfernt, um unliebsamen Kontrollen zu entgehen.
Einem BBC-Journalisten wurde von Schmugglern ein Komplettpaket aus Schlauchboot, Außenbordmotor und 60 Schwimmwesten für 15.000 Euro angeboten. Wer das Boot selbst in einem Lager in Essen abholt und es nach Nordfrankreich fährt, spart: Dann zahlt man nur noch rund 8.000 Euro. Das Material soll aus der Türkei kommen.
Praktisch: Man profitiert von den rechtlichen Gegebenheiten in Deutschland, denn der Menschenschmuggel nach Großbritannien ist dank Brexit nur mehr eine Drittlandschleusung. Menschenhandel ist nur innerhalb der EU klar verboten, man nutzt hier eine Grauzone aus. Das deutsche Bundesinnenministerium befand gegenüber der BBC, dass es „keinen direkten Schmuggel“ gebe, immerhin sei Großbritannien kein direkter Nachbarstaat.
Im Vereinigten Königreich zeigt man sich frustriert und prangert eine erschwerte Verfolgung der Schlepper an. Laut BBC sollen seit 2020 mehr als 100.000 Menschen illegal den Ärmelkanal per Boot überquert haben. Wie hoch die Dunkelziffer ist? Unklar.
So wie hier das Vereinigte Königreich im Regen stehen gelassen wird, schert man sich auch in anderen Staaten kaum um eine Eingrenzung der illegalen Massenmigration: Lockt die soziale Hängematte Migranten in Scharen nach Deutschland, atmen andere Länder auf, denn dann müssen sie sich um die unliebsamen Einwanderer nicht sorgen. Ernstzunehmende gemeinsame Anstrengungen zur Wiederherstellung rechtsstaatlicher Prinzipien sucht man vergeblich.
Auch die EU erscheint in dieser Hinsicht völlig wertlos – Deutschland wirkt hier ohnehin nur mehr wie der unbeliebte Trottel, der allein deshalb auf Sauftour mitgenommen wird, weil er die Zeche am Ende bezahlen soll. Die Leidtragenden sind die Bürger, die unter horrenden Abgaben, erodierender innerer Sicherheit und den Konsequenzen der Massenzuwanderung ins Sozialsystem leiden.