In einem Laden in der Karlsruher Innenstadt kam es am Sonntagvormittag zu einem Brand, bei dem zwei Kinder verletzt wurden. Schockierend: Während der Rettungsmaßnahmen wurden mehrere Einsatzkräfte von Passanten attackiert – zwei Polizisten und ein Rettungssanitäter wurden verletzt. In Deutschland verzeichnen Gewalttaten gegen Einsatzkräfte neue Höchststände. Woran das wohl liegt?
Nach Angaben der Polizei meldeten Passanten am Sonntag gegen 11.15 Uhr Rauch in einem Waxing-Studio im Passagehof in Karlsruhe (Baden-Württemberg). Bis die Einsatzkräfte eintrafen, hatte sich dieser in der gesamten Kaiserpassage ausgebreitet. Die Feuerwehr konnte das Feuer Berichten zufolge schnell löschen. Mehrere Anwohner klagten über Atembeschwerden, zwei Kinder im Alter von vier und acht Jahren wurden wegen Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht.
Der Sachschaden beläuft sich auf rund 150.000 Euro. Die Brandursache ist den Angaben zufolge noch unklar, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Laut Polizei wurden während des Einsatzes mehrere Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei von zwei Passanten attackiert, die den abgesperrten Gefahrenbereich nicht verlassen wollten. Zunächst hatte ein 50-jähriger Mann einen Feuerwehrmann heftig nach hinten geschubst und dann einen Rettungssanitäter, der zu Hilfe eilte, mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Bei der darauffolgenden Festnahme leistete er erheblichen Widerstand, mehrere Beamte brachten ihn schließlich zu Boden und fesselten ihn. Der Rettungssanitäter, zwei Polizisten sowie der Angreifer erlitten leichte Verletzungen.
Kurze Zeit später kam ein 39 Jahre alter Anwohner aus seinem Haus innerhalb der Absperrzone und wollte diese ebenfalls nicht verlassen. Er beleidigte den Angaben zufolge die Polizisten und schlug um sich, als diese ihn kontrollieren wollten. Auch er wurde zu Boden gebracht und fixiert. Zu einem möglichen Migrationshintergrund der Täter veröffentlichte man nichts.
Beide Männer müssen sich nun unter anderem wegen des tätlichen Angriffs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.
Einsatzkräfte und medizinisches Personal in Gefahr
Im besten Deutschland, das es jemals gab, leben Einsatzkräfte gefährlich: Laut BKA sind die Zahlen bei Angriffen auf Polizisten, aber auch auf Feuerwehrleute und Mitarbeiter der Rettungsdienste drastisch gestiegen und haben einen neuen Höchststand erreicht.
„Im vergangenen Jahr sind jeden Tag durchschnittlich 290 Polizistinnen und Polizisten Opfer von Gewalt geworden. Auch die Attacken auf Feuerwehrleute und Rettungskräfte sind weiter gestiegen. Die Einsatzkräfte wurden bedroht, angegriffen, mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen – all dies bei ihrem Einsatz für unsere Sicherheit“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser, freilich ohne wahre Ursachen zu benennen.
In Kliniken und Arztpraxen ist die Lage derweil inzwischen so schlimm, dass für das Personal ortsweise schon Selbstverteidigungskurse gegen Übergriffe und Messerattacken angeboten werden. Woran das wohl liegt? Ob die üblichen Täter wohl Thomas oder Uwe heißen?