Migranten aus erster und zweiter Generation, vor allem aus moslemischen Ländern, stellen in Dänemark offensichtlich ein ernsthaftes Sicherheitsproblem dar. Inzwischen zeigt sich sogar das Innenministerium des Landes beunruhigt. Die Kriminalstatistiken und die Gefängnisbelegung belegen deutlich, wie kritisch die Lage ist.
Im dänischen Justizministerium herrscht Unruhe. Frisch veröffentlichte Kriminalitätsstatistiken zeichnen ein beunruhigendes Bild der Lage im Land und entfachen eine hitzige gesellschaftliche Debatte. Die nüchternen Zahlen sprechen nämlich eine deutliche Sprache: Migranten und deren Nachkommen aus nicht-westlichen Ländern, die lediglich 10,6 Prozent der dänischen Bevölkerung ausmachen, sind für nahezu 30 Prozent aller Gewaltverbrechen verantwortlich. Besonders alarmierend: Bei Vergewaltigungen stellen sie über 32 Prozent der Verurteilten.
Justizminister Peter Hummelgaard reagierte gegenüber der Zeitung Berlingske mit scharfen Worten: „Es macht mich unfassbar wütend, dass Menschen, die wir in unser Land einladen, unsere Gastfreundschaft mit Vergewaltigungen und schwerer Gewalt erwidern.“ Er fordert härtere Strafen und längere Haftzeiten als Antwort auf diese Entwicklung. Die Statistik offenbart weitere brisante Details. So sind Migranten der zweiten Generation, die nur 2,2 Prozent der Bevölkerung ausmachen, für 15,6 Prozent der Gewaltdelikte verantwortlich – ein Trend, der Soziologen und Politiker gleichermaßen vor Rätsel stellt.
Lars Hojsgaard Andersen von der Rockwool Foundation sieht die Ursachen differenzierter. Er verweist auf sozioökonomische Faktoren, Traumata und Integrationsprobleme. Auffällig sei jedoch, dass Migranten aus moslemisch geprägten Ländern in der Kriminalstatistik besonders negativ hervorstechen. Vor allem jene aus dem Nahen Osten, Nordafrika, der Türkei und Pakistan würden überrepräsentiert sein.
Die Debatte erreicht auch das Justizsystem: Über 31 Prozent der Gefängnisinsassen haben Migrationshintergrund oder sind Ausländer – Tendenz steigend. Um die überfüllten Haftanstalten zu entlasten, plant Dänemark sogar, Straftäter ins Kosovo zu verlegen. Während Hummelgaard auf Abschreckung durch härtere Strafen setzt, plädieren Kriminologen für Prävention und Resozialisierung. Die brisanten Statistiken heizen die ohnehin angespannte Migrationsdebatte in Dänemark weiter an.
Dänemark steht mit diesen Problemen nicht alleine da. Auch andere europäische Länder sehen sich mit sehr ähnlichen Entwicklungen bei den Kriminalstatistiken konfrontiert. Wie in dem nordeuropäischen Land sind Zuwanderer aus moslemischen Ländern quer über den Kontinent in Sachen Verbrechen deutlich überrepräsentiert.