USA entsenden THAAD-System: Eskalation im Nahen Osten?

Symbolbild. (C) R24/KI

Warum stationiert Washington ein THAAD-System in Israel? Wird eine größere Eskalation mit dem Iran erwartet? Das moderne Luftabwehrsystem ist nämlich zum Abfangen von ballistischen Raketen entwickelt worden. Die Lage in Nahost spitzt sich weiter zu.

Das Pentagon hat die Entsendung von knapp 100 US-Soldaten nach Israel bestätigt. Ihr Auftrag: die Bedienung eines der modernsten Luftabwehrsysteme der Welt, des Terminal High Altitude Area Defense (THAAD). Diese Entscheidung wirft ein Schlaglicht auf die sich zuspitzende Lage in der Region. Das THAAD-System, von dem die USA weltweit nur sieben Einheiten besitzen, soll Israels Verteidigungsfähigkeit stärken. Der Zeitpunkt dieser Maßnahme lässt aufhorchen – sie erfolgt kurz vor einer erwarteten israelischen Vergeltungsaktion für den iranischen Raketenangriff Anfang des Monats.

Experten sehen in diesem Schritt mehrere bedeutsame Aspekte. Zum einen deutet die Anforderung des THAAD-Systems darauf hin, dass Israel eine größere Operation plant, die eine heftige iranische Reaktion nach sich ziehen könnte. Das System ist spezialisiert auf die Abwehr ballistischer Raketen, was Rückschlüsse auf die erwartete Antwort Teherans zulässt. Zum anderen offenbart der Einsatz mögliche Schwachstellen in Israels viel gepriesenem Iron Dome-System. Der jüngste iranische Angriff hat anscheinend die Grenzen dieser Verteidigungstechnologie aufgezeigt, was die eilige Anforderung zusätzlicher Unterstützung erklärt.

Nicht zu unterschätzen ist auch die politische Dimension: Trotz der bekannten Spannungen zwischen dem israelischen Premierminister Netanyahu und US-Präsident Biden zeigt dieser Schritt die anhaltende Stärke der amerikanisch-israelischen Beziehungen.

Kritische Stimmen warnen vor einer möglichen Eskalationsspirale. Die Präsenz amerikanischer Truppen könnte als Stolperdraht fungieren – jeder Angriff auf sie könnte als Vorwand für eine direkte US-Intervention dienen. Dies steht im Widerspruch zu Bidens früherer Zusage, keine US-Bodentruppen in den Konflikt zu entsenden.

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