Knapp 80 Jahre nach dem Zusammenbruch des NS-Staates wird Antisemitismus in Deutschland offensichtlich wieder salonfähig. Linksextreme marschieren zusammen mit Moslems durch die deutschen Städte und rufen offen zum Mord an Juden auf. Wird das eine neue Staatsräson?
Ein Kommentar von Heinz Steiner
Antisemitismus bzw. Antijudaismus gibt es schon seit vielen Jahrhunderten. Früher waren es vor allem die christlichen Kirchen, später dann auch politische Ideologien, die den Hass auf Juden schürten. Doch waren es für lange Zeit vor allem Neonazis und andere Rechtsextremisten, die diesen Hass weitertrugen, hat sich dies mittlerweile geändert.
Wer einen Blick auf die moderne deutsche Rechte wirft, stellt fest, dass diese weitestgehend proisraelisch ist und sich für den Schutz des jüdischen Lebens in Deutschland als Teil des von jüdisch-christlichen Traditionen geprägten Abendlandes einsetzt. Doch für den Mainstream gilt nach wie vor die Gleichung „rechts = antisemitisch“. Und das, obwohl gerade die letzten Jahre deutlich machten, aus welcher Richtung dieser Hass eigentlich kommt.
Linke „Antiimperialisten“ verbünden sich mit den Moslems, um gegen die Siedlungspolitik der Israelis und den Gaza-Krieg zu protestieren. Die schleichende (eigentlich ebenso imperialistische) Eroberung Europas als Folge moslemischer Massenzuwanderung wird dabei jedoch von den linken Fanatikern geflissentlich ignoriert. Und selbst bei den Bekämpfern von Antisemitismus findet man oftmals kein Wort dazu, aus welcher Ecke diese Übergriffe kommen.
Man kann durchaus die Art und Weise kritisieren, wie die israelische Regierung gegen die islamistischen Extremisten von Hamas und Hisbollah vorgeht und ebenso kritische Worte zur Siedlungspolitik in den besetzten Palästinensergebieten finden – das gehört zum Grundrecht der Meinungsfreiheit dazu. Doch Gewaltexzesse und körperliche Übergriffe sind garantiert kein Teil davon.
Warum wird der (eigentlich ohnehin kaum mehr existente) rechte Antisemitismus weiterhin so aufgebauscht, während man jenen von links und aus der moslemischen Ecke weitestgehend verniedlicht oder sogar einfach nur ignoriert?
Judenhass ist in Deutschland genauso untragbar wie Deutschenhass. Seit vielen Jahrhunderten gehört das jüdische Leben zu Deutschland – und auch wenn einige Menschen mit der Politik des Staates Israel nicht zufrieden sein mögen, ist diese antisemitische Sippenhaft untragbar. Gerade die Deutschen sollten doch eigentlich wissen, welches Unheil darin liegt.