Während der Westen seit dem russischen Einmarsch die Ukraine mit immer mehr Waffen und Munition versorgt, beschwert man sich über militärische Unterstützung aus dem Ausland für Russland. So auch in Bezug auf die jüngsten Raketenlieferungen aus dem Iran.
Laut einem Bericht des Wall Street Journal hat der Iran kürzlich ballistische Kurzstreckenraketen an Russland geliefert, was in den USA und Europa für große Empörung sorgt. Die Raketen sollen von russischen Truppen im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden können. Wie es schon mit den tausenden Kamikaze-Drohnen, welche die Islamische Republik an Russland lieferte, der Fall ist.
US-Regierungsvertreter bestätigten die Lieferung und kündigten eine „schwerwiegende Antwort“ an den Iran an. Die G7-Staaten wollen koordiniert Strafmaßnahmen gegen Teheran verhängen. Allerdings sind sowohl der Iran als auch Russland bereits mit umfangreichen Sanktionen belegt, was ihre Zusammenarbeit eher verstärkt hat. Wie weit wird Washington also gehen, zumal man an einer großflächigen Eskalation im Nahen Osten auch nicht wirklich interessiert sein dürfte.
Kritiker werfen dem Westen allerdings auch Doppelmoral vor, da die USA und europäische Länder selbst große Mengen an Waffen und Munition an die Ukraine liefern. Der Iran weist die Vorwürfe zurück und betont seine neutrale Position im Ukraine-Konflikt. Allerdings sollen bereits Anfang des Jahres 400 solcher Kurzstreckenraketen an Russland geliefert worden sein.
Die Situation birgt erhebliches Eskalationspotenzial für den Nahen Osten. Sollten die USA den Iran für die Waffenlieferungen abstrafen, könnte dies die ohnehin angespannten Beziehungen weiter verschärfen. Teheran droht bereits mit Vergeltung für frühere Angriffe und fordert von Russland im Gegenzug die Lieferung moderner Kampfjets.