Robert Habeck trauert offensichtlich der Merkel-Ära nach, die mit ihrem „Wir schaffen das“ und der Migrationskrise 2015 auf ein desaströses Ende zusteuerte. Damals habe die CDU noch gewusst, „was sich gehört“, behauptete der Grünen-Politiker. Bezieht er sich dabei auf die Migrationskrise und die Massenzuwanderung nach Deutschland, die von der Bundeskanzlerin unterstützt wurde?
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Potsdam sorgte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit überraschenden Aussagen für Aufsehen. Der Grünen-Politiker lobte die Ära von Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und warf gleichzeitig der aktuellen CDU-Führung Populismus vor. „Die Union, sie weiß nicht mehr, wo sie hin will“, kritisierte Habeck. Solange „Merkel dort das Heft in der Hand hatte“, habe man in der Partei noch gewusst, „was sich gehört“. Mit diesen Worten zeichnete der Grünen-Politiker ein nostalgisches Bild der Merkel-CDU, während er die aktuelle Parteiführung scharf angriff.
Habecks Lob für die ehemalige Kanzlerin kommt überraschend, da die Grünen in der Vergangenheit oft Merkels Politik kritisiert hatten. Beobachter sehen darin einen geschickten Schachzug: Indem er die CDU unter Merkel lobt, versucht Habeck möglicherweise, enttäuschte CDU-Wähler für die Grünen zu gewinnen. Gleichzeitig wirft diese Taktik Fragen auf: Ist es glaubwürdig, wenn ein führender Grünen-Politiker plötzlich die Merkel-Ära verklärt? Oder offenbart sich hier ein opportunistischer Ansatz im Wahlkampf?
Habeck ging in seiner Rede noch weiter und warf der CDU eine „erschreckende“ Bereitschaft zum Populismus vor. Die „Merkel-Lücke“ in der Partei wachse jeden Tag, beklagte er. Diese harte Kritik an der Opposition könnte als Ablenkungsmanöver von den eigenen Problemen der Ampel-Koalition interpretiert werden.
Neben der CDU griff der Wirtschaftsminister auch Sahra Wagenknecht an, der er vorwarf, „Wladimir Putin hinterherzulaufen“. Mit diesen Angriffen auf politische Gegner versucht Habeck offenbar, sich als Verteidiger demokratischer Werte zu positionieren. Und das als Vertreter einer politischen Minderheit, die ihre eigenen Positionen stets den anderen Parteien aufzuzwingen versucht.