Sind es einfach nur der Altersstarrsinn und das Leben in der Filterblase, die Joe Biden glauben lassen, er könne tatsächlich noch eine Amtszeit als US-Präsident durchmachen? Die letzte Debatte mit seinem Herausforderer Donald Trump offenbarte seine geistigen Defizite. Im Weißen Haus wird wohl ziemlich sicher ein Wechsel kommen.
Eigentlich hätte Joe Biden schon vor Monaten erklären müssen, sich nicht für eine zweite Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten zu bewerben. Auch wenn es der Demokratischen Partei an charismatischen Persönlichkeiten mangelt, hätte sich wohl ein Kompromisskandidat herausgebildet, der gegen den Republikaner Donald Trump antritt – und unter Umständen auch eine Chance hätte. Doch es mangelt ihm augenscheinlich an Einsichtigkeit.
Umgeben von stiefelleckenden Jasagern und opportunistischen Einflussnehmern (was gibt es Besseres als einen senilen Präsidenten, den man passend manipulieren kann?), sowie mit einem sukzessive wachsenden Altersstarrsinn konfrontiert, fehlt es Biden einfach an Einsichtigkeit. Ein Sieg Trumps dürfte damit unausweichlich werden. Denn für Biden werden nur eingefleischte Demokraten und Trump-Gegner an die Wahlurnen gehen, während nicht wenige linke Amerikaner ihre Stimme auch dem unabhängig antretenden Kandidaten Robert F. Kennedy Jr. geben könnten. Quasi als Proteststimme.
Den aktuellen Umfragen zufolge führt Trump mit 41,8 Prozent der Stimmen vor Biden, der 40,2 Prozent hinter sich vereinigen kann. Kennedy liegt weiterhin bei stabilen 9 Prozent. In vielen US-Bundesstaaten sind die Umfragewerte sehr knapp, so dass schlussendlich die Mobilisierung der Wähler darüber entscheiden dürfte, wer das Rennen tatsächlich macht. Doch wenn sich in den kommenden Monaten nicht viel ändert, sieht es für Trump deutlich besser aus. Der Republikaner weiß die Massen eher zu mobilisieren als Biden.
Wenn man bedenkt, dass bei den gleichzeitig stattfindenden Teilwahlen zum Kongress die Karten für die Republikaner in Sachen Abgeordnetenhaus und Senat ebenfalls besser stehen, könnte Donald Trump seine zweite Amtszeit sogar mit einer unterstützenden Mehrheit beginnen. Kein Wunder also, dass die Unterstützung für Biden selbst innerhalb seiner Partei schwindet und es immer mehr Aufrufe zum Wechsel des Präsidentschaftskandidaten gibt. Selbst bei den großen US-Zeitungen wie der Washington Post oder der New York Times. Doch wenn Biden nicht von sich selbst aus auf die weitere Kandidatur verzichtet, ist es unmöglich dies durchzusetzen.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass sich die Demokratische Partei in einem solchen Fall auf einen passenden Kandidaten einigen müsste. Umfragen zufolge würde die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris jedoch deutlich gegen Trump untergehen. Gavin Newsom, der linksgrüne Gouverneur von Kalifornien, steht zwar auch auf der Liste der potenziellen Ersatzkandidaten, doch mit seinem umstrittenen politischen Kurs kommt er bei konservativeren Demokraten nicht gut an.
Die Welt sollte sich angesichts der aktuellen Lage darauf einstellen, dass die Vereinigten Staaten die nächsten vier Jahre erneut von Donald Trump im Weißen Haus repräsentiert werden.