Ein (hinter der Bezahlschranke verborgener) Bericht der SHZ gibt zu denken: Demnach haben Hunderte Polizisten allein in Schleswig-Holstein zuletzt ihr Einsatztraining für Gefahrensituationen verpasst. Im Rahmen dieses Trainings werden Polizisten auch auf tödliche Messerattacken wie jene in Mannheim vorbereitet.
Eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion brachte beunruhigende Lücken beim Einsatztraining der Landespolizei Schleswig-Holstein ans Tageslicht: Demnach versäumten Hunderte Beamte im letzten Jahr ausgerechnet jenes Training, das sie für Messerangriffe und ähnliche Gefahrensituationen, wie sie in Deutschland inzwischen an der Tagesordnung sind, vorbereiten soll. Dass immer wieder Videoaufnahmen von völlig überforderten Einsatzkräften in den sozialen Netzen kursieren, wird durch diese Daten zwar erklärbar, ist für die Bürger aber ebenso Grund zur Sorge wie für die Polizisten, die hier ihr Leben riskieren. Der polizeipolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Niclas Dürbrook, erklärte in einer Pressemitteilung:
Leider sieht es beim Einsatztraining der Landespolizei momentan nicht gut aus. Vorgesehen ist, dass die Polizisten in jedem Halbjahr an mindestens einem Termin teilnehmen. In der Praxis konnte das im vergangenen Jahr in keiner einzigen Polizeidirektion umgesetzt werden. Ich habe volles Verständnis, dass man aus organisatorischen Gründen keine Teilnahmequote von 100 Prozent erreicht. Wenn aber wie zum Beispiel in Lübeck fast 400 Beamte das Training im vergangenen Jahr nicht absolviert haben, ist das entschieden zu viel. Auch dass man in Flensburg das Einsatztraining ein ganzes Halbjahr aussetzt, ist nicht hinnehmbar. Die schreckliche Tat von Mannheim hat erst vor kurzem noch einmal gezeigt, wie schnell hochgefährliche Situationen im Polizeialltag eintreten können. Ich erwarte, dass die Landesregierung sich das Thema vornimmt und schnell erklärt, wie flächendeckendes Einsatztraining sichergestellt werden kann.
Vorgesehen sind mindestens 24 Lehrstunden für das Einsatztraining pro Jahr. Angesichts der hohen Zahlen von Beamten, die diese Trainings im letzten Jahr verpassten, scheint man es damit aber nicht allzu genau zu nehmen. Tatsächlich fiel das Training für lebensbedrohliche Einsatzlagen in Gebäuden in Flensburg im ersten Halbjahr sogar ganz ins Wasser, weil keine geeignete Immobilie gefunden worden war – betroffen waren mehr als 800 Beamte. Im zweiten Halbjahr fehlten dann 22 Prozent der Beamten beim Training. In mehreren Direktionen – darunter Kiel und Lübeck – lag der Anteil an Polizisten, die das Training versäumten, bei über 30 Prozent.
Auf Nachfrage der SHZ gab das schleswig-holsteinische Innenministerium als Grund für diese Mängel „kurzfristige Einsatzanforderungen oder Krankheiten“ an: Man müsse zuvorderst dafür sorgen, die benötigte Anzahl an Funkstreifenwagen für den täglichen Dienst bereitzustellen.
Dass man keine Sorge dafür trägt, dass Polizisten bestmöglich auf lebensgefährliche Situationen vorbereitet sind, ist nicht nur gegenüber den Beamten schäbig, sondern auch der Bevölkerung. Während man durch die Migrationspolitik für eine stetige Zunahme von Messerattacken und anderen Gewaltverbrechen sorgt, lässt man Polizisten und Bürger buchstäblich ins offene Messer laufen. Ziel sollte hier nicht nur eine bessere Ausbildung für die Polizei sein, sondern auch eine Kursumkehr in Sachen Migration. Wer sich dank des Zauberworts Asyl auf Kuschelurteile und lebenslange Vollversorgung im woken Deutschland verlassen kann, dürfte ohnehin keine Motivation haben, sich an (eigentlich) geltende Gesetze zu halten.