Grüne Narrative zum Ausbau der Windenergie halten sich hartnäckig. Energieexperte Dr. Martin Steiner betreibt Aufklärungsarbeit: In einem aktuellen Video erörtert er im Detail, warum die „erneuerbaren“ Energien uns nicht etwa sinkende, sondern steigende Strompreise bescheren. Auch zeigt er auf, wer von diesem Wahnsinn in hohem Maße profitiert, während die Bürger nur die zahlreichen Nachteile zu spüren bekommen. Seine deutliche Forderung: Der Ausbau muss gestoppt werden!
Sehen Sie hier das Video von Dr. Martin Steiner oder lesen Sie nachfolgend seinen Gastbeitrag:
Sichere und stabile Energie mit Windkraft: Geht das überhaupt?
Am 26. Mai 2024 verkündeten die OÖ Nachrichten: „Grünes Licht für Windparkausbau in Lohnsburg“. Im OÖ Kobernaußerwald soll also nunmehr – auf politischen Wunsch – ein Windkraftpark errichtet werden. Weiters heißt es in diesem Artikel: „Die neu geplanten Windenergieanlagen sollen im Vollausbau in etwa 78 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom pro Jahr erzeugen und somit den Jahresbedarf von knapp 20.000 Haushalten decken können.“
Dieser eine Satz der OÖ Nachrichten „schreit“ sofort nach zwei Fragen:
- Ist elektrische Energie aus Windkraft überhaupt „sauberer Strom“? Auf diese Frage möchte ich in diesem Artikel nicht eingehen, verweise aber auf div. Windkraftvideos und Report24-Artikel dazu, in denen die ökologisch dramatischen Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Natur und Umwelt dargelegt wurden. (z.B.: „V43 Windräder tun dem Wald weh, Herr Aiwanger“ – https://youtu.be/eLhLe0mtezs).
- Kann der beabsichtigte Windpark im Kobernaußerwald wirklich Strom für 20.000 Haushalte bereitstellen? Stimmt das überhaupt?
Letzteres wollen wir uns einmal ansehen. Also: 78 GWh elektrische Energie pro Jahr wird (vielleicht) bereitgestellt. Das ist bei dieser geplanten Ausbauleistung die Bereitstellung der elektrischen Energie pro Jahr (wenn der Wind weht). Das sind z.B. 26 Stk. Vestas V80 Anlagen mit 2 MW Maximalleistung und einem Jahresertrag von je ca. 3 GWh.
Also: ca. 26 Stk. Vestas V80 Anlagen = 3 GWh x 26 Stk. = 78 GWh möglicher Jahresertrag.
Da diese Vestas V80 Anlagen „alte“ Anlagen sind und man in dem Schwachwindgebiet im Kobernaußerwald deutlich höhere Türme bauen müsste (und auch mit größeren Leistungen), um sinnvolle Erträge zu erhalten, schätze ich daher, man wird ev.
ca. 16 Stk. Anlagen mit je 5 GWh = 5 GWh x 16 Stk. = 80 GWh
errichten wollen. Wie ist das nun mit 80 GWh elektrischer Energie – kann man damit 20.000 Haushalte mit Energie versorgen?
Ein Einfamilienhaus (EFH ohne Wärmepumpe) hat laut e-control theoretisch einen Jahresenergiebedarf von ca. 3.500 kWh/a. Also: 20.000 EFH x 3.500 kWh/a = 70 GWh
Antwort: Auf den ersten Blick ja – rein bilanziell betrachtet, kann man also mit diesen 16 Windkraftanlagen a 5 GWh Jahresertrag 20.000 Haushalte mit Energie versorgen. Aber geht das auch in der Realität? Kann man 20.000 EFH an diesen Windkraftpark anschließen? Die Antwort lautet natürlich nein! Die nächste Grafik zeigt auf einen Blick, warum das nicht möglich ist:
Ein Windpark liefert klarerweise nur dann elektrische Energie, wenn der Wind „weht“. Wenn dies nicht der Fall ist, dann wird keine Energie bereitgestellt. Man nennt diese Form von elektrischer Energie „fluktuierender“ Strom – oder auch „Flatterstrom“ (nach Prof. Sinn). Dieser Flatterstrom ist nicht für eine sinnvolle und stabile Energieversorgung von 20.000 Haushalten und auch nicht von anderen Netzteilen geeignet.
Windkraftanlagen können ein Bestandteil eines sinnvollen Mix in einem Kraftwerkspark sein, aber mit fluktuierenden Energieformen (wie Wind und PV) alleine lässt sich ein Land, ein Gebiet oder auch eine Industrienation nicht sinnvoll und nicht stabil versorgen. Denn es fehlen dazu andere Übergangstechnologien und Speichertechnologien!
Flatterstrom belastet das Netz und bewirkt hohe Kosten
Vielmehr schaffen diese fluktuierend wirkenden Kraftwerke (Wind + PV) eine Summe weiterer Probleme und Kosten (jenseits der ökologisch dramatisch negativen Auswirkungen). Und zwar:
- Phantomstrom: Das ist Strom, der in Deutschland an die Windkraftbetreiber bezahlt werden muss, ohne dass dieser überhaupt bereitgestellt wird. Wenn zu viel Strom (zu viel Wind) eingespeist wird, darf / kann der Netzbetreiber die Windkraftwerke „abregeln“, der Strom muss aber trotzdem bezahlt werden, obwohl dieser nicht produziert und nicht geliefert wird.
- Negativer Strompreis an der Strombörse: Wenn die Sonne scheint (= viel PV-Strom) und der Wind weht (= viel Windenergie) kommt es sehr häufig um die Mittagszeit an der Strombörse dazu, dass aufgrund des Überangebots von Strom der Preis für den Strom auf 0 reduziert wird – oder auch (bei Gleichzeitigkeit von zu viel PV und zu viel Windstrom) der Strompreis negativ wird. Das bedeutet: Die PV- und Windkraftbetreiber bekommen den von ihnen gelieferten Strom bezahlt, zu einem planwirtschaftlich öko-sozialistisch festgesetzten Tarif (aufgrund des EEG = Einspeisegesetz für erneuerbare Energie). Dies völlig unabhängig davon, wie Angebot und Nachfrage den Strompreis real generieren.
- Gigantische Netzausbaukosten des zentralistischen Energieverteilsystems: Um nun die Gebiete, in denen viel Windenergie bereitgestellt wird (z.B. der Norden Deutschlands), mit den Gebieten, wo dieses „Zuviel an Energie“ eventuell benötigt wird (der Süden Deutschlands), zu verbinden, müssen gigantische Kosten für den Netzausbau investiert werden.
- Probleme der Netzregelung und Netzstabilität (Redispatch-Kosten): Diese Kosten sind in den letzten 10 Jahren in Österreich und in Deutschland um ein Vielfaches gestiegen (auf 4,2 Mrd. € / Jahr für 2022, und auf 10,9 Mrd. € / Jahr für 2023)!
- Brownout- und Blackout-Risiken steigen massiv: Die gesamte Netzregelung wird immer komplexer zu bewältigen, weil immer mehr fluktuierende Kraftwerke in das gemeinsame Netz einwirken und immer weniger stabile und verlässliche Energieformen beteiligt sind.
Zusammenfassung und Überblick:
- Wenn der Wind weht, muss die bereitgestellte Energie in das Netz gespeist und verkonsumiert werden – im selben Augenblick! Dies führt zu großen Problemen in der Netzregelung und zu Verwerfungen im Strompreis.
- Wenn zu wenig oder kein Wind da ist, müssen andere Stand-by-Kraftwerke hochgefahren werden, um den Strombedarf zu decken – wenn zu viel Wind da ist, müssen die Windkraftwerke entweder abgeregelt (und der nicht gelieferte Strom trotzdem bezahlt) werden oder der Strom muss in diesem Moment billig an der Börse verkauft werden, was auch gerade so geschieht.
- So entstehen „negative Strompreise“ an der Börse. Für Stromgroßverbraucher, die direkt an der Börse den Strom einkaufen, ein möglicher punktueller Vorteil. Der normale Haushaltskunde profitiert von negativen Strompreisen aber nicht (meist fixer Tarif auf 1 Jahr)!
- Je mehr Windkraftausbau, umso größer wird das Problem mit dem manchmal fehlenden und manchmal zu viel produzierten Strom – daher muss dieser Windkraftausbau sofort gestoppt werden.
- Das alles (Wind + PV) macht nur Sinn, wenn es vernünftige Übergangstechnologien gäbe (z.B. Gaskraftwerke, aber das will man politisch ja auch nicht) oder sinnvolle Speichertechnologien.
- Sinnvolle Speichertechnologien sind Pumpspeicherkraftwerke. Die könnten hierzu verwendet werden, der Ausbau ist jedoch wegen Umweltauflagen sehr schwer. Zudem sind gewisse geografische Voraussetzungen (Berge) dafür erforderlich, welche in Deutschland kaum vorhanden sind.
- Möglich sind auch Batteriespeicher, die kleintechnisch vorhanden sind, großtechnisch aber kaum.
Wer profitiert vom Windkraft-Ausbauwahn – und wer verliert?
- Profiteur an der ganzen Sache ist der Windkraftbetreiber. Für den ist es ein klarer Business-Case!
- Wenn der Wind weht und er Energie liefern kann, dann muss diese Windenergie entsprechend des EEG abgenommen werden und er bekommt einen garantierten Einspeisetarif. Achtung: Das bedeutet Marktverzerrung!
- Der Windkraftbetreiber ist durch ökosozialistische Planwirtschaft geschützt! Er hat kein Risiko für sein Investment.
- Der Windkraftbetreiber ist durch das EEG geschützt und hat mit all den Folgeproblemen, die er mit erzeugt, nichts zu tun:
- negative Strompreise, die er mit verursacht,
- Problem der Netzregelung und Regelenergiezukauf
- das Hochfahren und Herunterfahren von Kraftwerken und die damit verbundenen Redispatch-Kosten
Weitere Profiteure sind: Banken, Investmentfonds, Versicherungsgesellschaften, ev. Grundbesitzer (Pacht) und Gemeinden (Kommunalsteuer).
Nachteile gibt es ansonsten für alle, aber im Besonderen für uns Endkunden. Und zwar durch steigende Strompreise, steigende Netzinstabilitäten und steigende Blackout-Gefahren!
All die oben dargelegten Probleme schaffen Kosten, die natürlich vom Stromkunden gedeckt werden müssen. Somit wird ein weiterer Wind- und PV-Ausbau – wie politisch vorgesehen – zu einer weiteren massiven Erhöhung der Stromkosten führen – und das ist ganz offensichtlich so. Außer, dieser politisch beabsichtigte „Windkraft-Ausbauwahn“ wird vom Souverän gestoppt!
Wie kann dies geschehen?
Die Menschen – der Souverän – müssen die Absurdität dieses Windenergie-Ausbauwahnes verstehen. Die Zivilgesellschaft muss aufstehen und diesen Windkraftausbau beenden, denn sonst wird das niemand für uns tun. Es gilt weiters, Bürgerinitiativen zu gründen, denn es geht um unsere Steuergelder, um unsere laufenden Kosten und natürlich um die Zukunft unseres Landes. Wir Bürger müssen auch Allianzen mit Politikern, die das Herz (und auch das Hirn) am richtigen Fleck haben, schmieden – an dieser Stelle möchte ich Danke sagen an den OÖ Landtagsabgeordneten Manuel Krautgartner (MFG) und auch Danke an den OÖ Umweltanwalt Dr. Martin Donat für Ihr verantwortungsbewusstes Handeln in dieser Thematik!
So kann eine Wende von der „Energiewende“ geschehen. Was meinen Sie, liebe Leser?
Dr. Martin Steiner