Die „Winnetou“-Reihe mit Pierre Brice und Lex Barker gehört zu den Kult-Klassikern des Filmwesens. Beim ZDF wurde der erste Teil am Karfreitag ausgestrahlt. Schon bei der Ankündigung gab es Kritik aus der woken Ecke. Doch diese ist ganz offensichtlich eine Minderheit.
Manchmal trifft man beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland auch richtige Entscheidungen. So zum Beispiel am langen Osterwochenende, als am Karfreitag der erste Teil von „Winnetou“ ohne irgendwelche Disclaimer und „Trigger-Warnungen“ für die verweichlichten jüngeren Generationen (in den Vereinigten Staaten auch „Snowflakes“, Schneeflöckchen, genannt) ausgestrahlt wurde. Die Verantwortlichten trotzten dabei jeglicher Online-Kritik, die aus der linken, woken Ecke kam, weil es sich dabei um eine „klischeehafte Darstellung amerikanischer Ureinwohner“ handle, welche die „Verbrechen der Kolonialzeit“ verharmlose.
Doch dem TV-Publikum selbst ist die Filmkunst ganz offensichtlich wichtiger als irgendwelche woke Debatten und politische Korrektheit. Selbst eine Umfrage von „t-online“ ergibt, dass drei Viertel der 5.000 Umfrageteilnehmer die Entscheidung des ZDF für „eindeutig richtig“ halten und nur vier Prozent für „eindeutig falsch“. Dies verdeutlicht allerdings auch, dass die Headline, wonach die Ausstrahlung „umstritten“ sei, offensichtlich völlig übertrieben ist. Denn die Ablehnung der Ausstrahlung durch vielleicht ein Zwanzigstel der Bevölkerung stützt eine solche Behauptung wohl kaum.
Einmal ganz abgesehen davon, dass das klassische Fernsehen mit den redaktionell zusammengestellten Programmen in Zeiten von Streamingdiensten ohnehin „von gestern“ ist, zeigt die ganze Diskussion, wie sehr Minderheiten versuchen den Mehrheiten ihre Meinung aufzudrücken. Wem „Winnetou“ nicht gefällt, braucht sich die Filme ja nicht anzusehen. So einfach ist es. Niemand wird dazu gezwungen – und schon gar nicht in Zeiten, in denen es dutzende TV-Sender plus verschiedene Streamingdienste gibt.