Sanktionen und Schuldendilemma beschleunigen die De-Dollarisierung

Symbolbild: Report24.news

Noch spielt der US-Dollar eine tragende Rolle im globalen Wirtschafts- und Finanzsystem. Doch das wachsende globale Misstrauen wächst. Sowohl die Sanktions- und Erpressungspolitik Washingtons als auch der geradezu explodierende Schuldenberg der Vereinigten Staaten lassen die Zweifel an der Sicherheit des Systems wachsen.

Die globale Wirtschaftslandschaft erlebt eine signifikante Transformation, die durch das Phänomen der De-Dollarisierung gekennzeichnet ist, einem Trend, der durch die Zunahme der US-Sanktionen und den resultierenden politischen Risiken, denen Länder wie Russland und China gegenüberstehen, angeheizt wird. Diese Verschiebung stellt die Dominanz des US-Dollars als weltweit führende Reservewährung zusehends in Frage.

Die Verhängung von Wirtschaftssanktionen durch westliche Länder gegen Russland, den Iran und andere „unliebsame“ Staaten hat eine Reihe unerwarteter wirtschaftlicher und geopolitischer Folgen ausgelöst. Diese Sanktionen haben die Bildung einer neuen multipolaren globalen Wirtschafts- und geopolitischen Architektur beschleunigt, was zu einer Neubewertung der Rolle des US-Dollars in den globalen Wirtschafts- und Finanzmärkten geführt hat.

Länder wie Russland, China, der Iran und auch Indien arbeiten beispielsweise aktiv daran, alternative Reservewährungssysteme zu etablieren, um ihre Abhängigkeit vom Dollar zu verringern und die Auswirkungen von Sanktionen zu mildern. Die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Moskau und Peking, die sich in ihrem wachsenden bilateralen Handel und den Bemühungen zeigt, den Einsatz des chinesischen Yuan in internationalen Transaktionen zu erhöhen, unterstreicht die sich verändernden Dynamiken in der globalen Wirtschaftsordnung. Allerdings sorgen die Kapitalverkehrskontrollen Pekings dafür, dass die chinesische Währung nur eingeschränkt eine tragende Rolle diesbezüglich übernehmen kann.

Ein anderes Problem sind die geradezu explodierenden US-Staatsschulden (mittlerweile über 34 Billionen Dollar), die etwa alle 100 Tage um eine weitere Billion Dollar anwachsen. Konnte Washington früher die eigene Verschuldung durch den Verkauf von Staatsanleihen (für die Bildung von Dollarreserven) problemlos externalisieren, zeichnet sich nun eine schwierige Entwicklung ab. Während nämlich die Neuverschuldung immer stärker wächst, wollen immer weniger ausländische Zentralbanken die US-Papiere aufkaufen. Wenn sich nicht genügend private Käufer (z.B. Investmentfonds) finden, muss nämlich die US-Zentralbank einspringen.

Der Trend zur De-Dollarisierung stellt erhebliche Herausforderungen für die USA und das von westlichen Institutionen dominierte internationale Wirtschaftssystem dar. Während immer mehr Länder bestrebt sind, ihre Devisenreserven zu diversifizieren und eine größere monetäre Unabhängigkeit zu erlangen, wird die traditionelle Dominanz des US-Dollars in Frage gestellt. Sollten die BRICS-Länder beispielsweise tatsächlich eine Art Gemeinschaftswährung etablieren, die sich als internationale Verrechnungseinheit eignet, könnte dies unter Umständen den US-Dollar – und damit auch andere westliche Währungen wie den Euro oder das Britische Pfund – massivst unter Druck setzen. Immerhin kontrolliert die BRICS-Ländergruppe einen Großteil des Öl- und Gasmarktes der Welt und könnte auf der Zahlung in dieser Währung bestehen.

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