Laut einer britischen Denkfabrik könnte der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz durch Unternehmen Millionen von Arbeitsplätzen kosten. Vor allem Jobs mit einfacheren, leicht automatisierbaren Tätigkeiten seien davon betroffen. Es wird vor einer Job-Apokalypse gewarnt. Doch was ist mit den Chancen und der fast unausweichlichen KI-Revolution der kommenden Jahre? China macht diesbezüglich bereits große Fortschritte.
Seit dem Hype um ChatGPT sind immer mehr generative KI-Modelle auf den Markt gekommen. Mittlerweile sind es nicht mehr nur KI-Chatbots, sondern auch Programme, die mithilfe von textbasierten Befehlen („Prompts“) Bilder, Grafiken und sogar Videos produzieren. In Sachen Coding und Programmierung von Apps und Tools gab es ebenfalls bereits massive Fortschritte. Doch das ist noch lange nicht alles.
Die KI-Entwickler haben mittlerweile schon KI-Assistenten für die Buchhaltung, Consulting, Marketing, Kundendienst, Steuerberatung und die Verkaufssektion entwickelt. Je weiter die Entwicklung an diesen Tools geht, desto genauer und umfangreicher werden sie – und damit auch zu einer Bedrohung für viele Arbeitsplätze. Wir sprechen hierbei von mittlerweile Tausenden an verschiedenen KI-Tools, die menschliche Arbeit ersetzen können.
Das britische Institute for Public Policy Research (IPPR) untersuchte die potenziellen Auswirkungen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz auf den britischen Arbeitsmarkt. Die Denkfabrik konstatiert nun in einem Bericht, dass alleine im Vereinigten Königreich bis zu acht Millionen Jobs durch den Einsatz von KI obsolet werden könnten. Vor allem Frauen, jüngere Arbeitnehmer und Beschäftigte in schlechter bezahlten Positionen könnten demnach überdurchschnittlich betroffen sein. Es sind nämlich insbesondere Einsteiger-, Teilzeit- und Verwaltungsjobs, die künftig wegfallen könnten.
So untersuchte das IPPR insgesamt 22.000 Aufgaben von Arbeitnehmern in der Wirtschaft und stellte fest, dass elf Prozent davon bereits jetzt durch den Einsatz von KI automatisiert werden könnten. Sollte sich die Leistung der Künstlichen Intelligenz bald schon verbessern, wären sogar bis zu 59 Prozent aller menschlichen Aufgaben ersetzbar. Allerdings gibt es im Zuge der sogenannten „KI-Revolution“ auch eine wachsende Zahl an neuen Jobs in diesen Bereichen, sodass eine Transformation der Arbeitswelt beinahe unausweichlich erscheint.
Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird es in den kommenden Jahren zu entsprechenden Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt kommen. Umwälzungen, auf die auch nicht die Schüler vorbereitet werden, obwohl es sehr wichtig wäre. Nur als Anstoß: In China gibt es bereits seit einigen Jahren einen KI-Bildungsboom, während man hierzulande lieber über Transgendertoiletten an Schulen diskutiert. KI wird dort schon seit einiger Zeit eingesetzt und spielt auch in der Bildung der Schüler und Studenten mit eigenen Lehrgängen eine wachsende Rolle. Das wird sich auch auf die globale wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten auswirken.
In Europa dominiert hingegen die Angst vor der Technik. Alte Politiker mit veralteten Mindsets, die sich vor Veränderungen fürchten, sind da genauso wenig eine Hilfe wie die Gewerkschaften und andere zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich um ihre Pfründe sorgen. Auch wenn man weiß, dass solche Veränderungen unausweichlich kommen, werden sie (auch infolge verkrusteter Strukturen) geflissentlich ignoriert und so die wirtschaftliche Zukunft aufs Spiel gesetzt. Es ist anzunehmen, dass die KI-Revolution ähnlich massive Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft haben wird wie die Industrielle Revolution. Doch wollen wir die Führung wirklich den Chinesen überlassen?