Kriminelle Gangs übernehmen die Macht in Haiti, nachdem der Premierminister aus dem Land geflohen ist. Ein Gangsterboss mit dem Spitznamen „Barbeque“ und Anführer einer Kannibalen-Gang, gilt nun als mächtigster Mann in dem karibischen Staat. Ein Teil des US-Botschaftspersonals wurde bereits evakuiert.
Haiti, das ärmste Land des amerikanischen Doppelkontinents, erlebt einen politischen Zerfall. Kriminelle Gangs und Milizen haben die Macht übernommen. Seit der Flucht von Premierminister Ariel Henry gibt es keine wirkliche staatliche Zentralgewalt mehr.
Die Lage eskaliert sukzessive und mittlerweile wird auch immer mehr Personal aus der US-Botschaft in der Hauptstadt Port-au-Prince über den Luftweg evakuiert. Und dies, während sich das Gebiet außerhalb des Botschaftsgeländes in ein Kriegsgebiet verwandelt.
Erst vor wenigen Tagen haben die Gangs die beiden größten Gefängnisse des Landes gestürmt und dabei insgesamt 4.500 Insassen befreit.
Zwar bleibt die US-Botschaft vorerst noch geöffnet, doch ohne genügend Feuerkraft durch US-Soldaten könnte eine Erstürmung durch die Gangs durchaus möglich sein. Und dann?
Die Lage bleibt jedenfalls gefährlich und die ehemalige französische Kolonie dürfte für eine längere Zeit ins totale Chaos abstürzen.