Einst stand Fasching für Spaß. Jeder konnte sein, wer er sein wollte. Inzwischen sind Faschingskostüme zu einer heiklen Sache geworden, denn heutzutage müssen diese kultursensibel, diskriminierungsfrei und vorurteilsbewusst sein. Laut den Benimm-Regeln des Instituts für Situationsansatz, über die in der Elternschaft Berliner Schulen diskutiert wird, sind nun auch „geschlechtsstereotype“ Kostüme unerwünscht. Auch die fünfte Jahreszeit wird immer mehr der „Political Correctness“ unterworfen – die Freiheit der Narren wird beschnitten.
Der Text, über den in der Elternschaft Berliner Schulen gestritten wird, trägt den Titel „KiDs aktuell -Fasching vorurteilsbewusst feiern“. Dieser wurde im Jahr 2016 vom Institut für Situationsansatz herausgegeben. KiDs gehört zur Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung am Institut für den Situationsansatz (ISTA) und wird vom Bundesfamilienministerium gefördert.
Die Verfasser sprechen sich in dem Text gegen „Verkleidungen, die rassistische, kulturalisierende oder geschlechtsstereotype Bilder bedienen“ aus. Dies wird damit begründet, dass „der Druck auf Kinder, sich eindeutig als Junge oder Mädchen zu definieren und dies durch entsprechendes Aussehen und Verhalten zu unterstreichen“, hoch ist. Dies würde sich an Fasching zeigen, denn in jedem Kostüm würde auch ein Persönlichkeitsprofil stecken: „hübsch, niedlich, hilflos die einen; draufgängerisch, furchtlos, stets kampfbereit die anderen“, heißt es in dem Text. Es würde dabei nur ein Aspekt in den Vordergrund gestellt, wird kritisiert.
Dann kommt die Empfehlung: „Dabei könnte gerade Fasching so viele Möglichkeiten bieten, sich in verschiedenen Aspekten der Persönlichkeit auszuprobieren! Das ist gut für Kinder, die sich in der ihnen
zugeschriebenen Geschlechterrolle unwohl fühlen, und eröffnet auch allen anderen Spielräume. Dass es Piratinnen und Meerjungmänner geben kann, braucht manchmal eine Ermutigung durch Erwachsene“.
Wir leben in Absurdistan: Selbst der Faschingsspaß soll politisch korrekten Vorgaben folgen. Im Fokus steht nicht mehr die Freude am Verkleiden für die Kleinen, sondern das Gender-Gaga der woken Erwachsenen. Wie viele Kinder, denen niemals die Regenbogen-Agenda aufgedrängt wurde, leiden wohl unter ihrem biologischen Geschlecht und fühlen sich von Prinzessinnenkleidern getriggert?