Wenn Jugendliche sich kritisch mit Politik befassen, ist das eigentlich positiv. Das finden auch Linkswoke, sofern der Meinungskorridor des Establishments nicht verlassen wird. Fordern die jungen Menschen jedoch plötzlich die Begrenzung der Massenmigration statt Ökosozialismus, ist das Entsetzen groß: Das verdeutlicht ein aktueller Artikel im „Stern“, in dem die Autorin sich empört, dass ihr 14-Jähriger die AfD wählen würde. Auch in den sozialen Netzen finden sich immer wieder Hilferufe, weil Freunde und Familie plötzlich „rechts“ seien und die Regierung kritisieren.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Den Deutschen soll aktuell vermittelt werden, dass die gefürchtete Opposition in Form der AfD durch Staatskundgebungen erfolgreich zurückgedrängt würde: Angeblich wollen die Menschen gar keinen Politikwechsel, sondern vor bösen Rechtsextremen beschützt werden. Die jüngste teilweise Wiederholung der Berlin-Wahl entlarvt Behauptungen einer durch die Demos geschwächten AfD jedoch als Märchen, denn dort gewannen die Blauen prozentual und absolut an Stimmen hinzu und gingen zusammen mit der CDU als klarer Gewinner aus den Neuwahlen hervor. Das will im linksgrünen Berlin einiges heißen. Die Grünen verloren derweil absolut an Stimmen, weswegen die Grünen-Politikerin Nina Stahr ihr Bundestagsmandat verliert.
In Marzahn-Hellersdorf wurde die AfD sogar mit Abstand stärkste Kraft (während die SPD in die Bedeutungslosigkeit schlitterte):
Damit wird deutlich, dass die Angst des linken Establishments vor einer Entmachtung durchaus berechtigt ist: Die Ampel fährt Deutschland mit einer solchen Geschwindigkeit an die Wand, dass je nach Region bereits mehr als jeder Dritte seine Stimme den Blauen geben will. Ob die AfD die in sie gesetzten Hoffnungen bei einem Regierungswechsel erfüllen könnte, würde sich erst nach der Wahl zeigen, doch die Altparteien beweisen täglich, dass sie nicht zum Wohle des deutschen Volks agieren – und haben sich damit für einen großen Teil der Bevölkerung unwählbar gemacht.
Stern-Autorin entsetzt: Ihr Sohn ist rechts!
Die Folgen des Politikversagens kommen natürlich auch bei der Jugend an. Im „Stern“ wetterte am 11. Februar eine Mutter gegen den eigenen 14-jährigen Sohn, weil der die AfD wählen würde, wenn er denn könnte. „Schuld“ soll ein einzelner Podcast („Hoss und Hopf“) sein. Der Witz? Die Autorin schreibt selbst Folgendes:
In den Folgen, die ich mir angetan habe, haben Fakten übrigens tatsächlich eine Tatsachengrundlage. Allerdings eine aus meiner Sicht völlig eindimensionale.
Beispielhaft nennt sie eine Folge über die Verschwendungspolitik der Ampel, die Podcaster Philip Hopf demnach wie folgt kommentierte: „Kohle muss bei uns im Land bleiben, da müssten die Bürger darüber abstimmen, für was das Geld mit dem Schaufelbagger von unseren vollkommen inkompetenten, nichtsnutzigen Politikern hier ausgegeben wird.“ Hopfs Quelle ist die Website der Bundesregierung, es handelt sich also zum Leidwesen der Stern-Autorin nicht um Fake News.
Die Autorin findet seine Ansicht dazu aber populistisch. Das darf sie natürlich. Albern wird es da, wo sie befindet, dass ihre eigene Meinung – es sei ja nur ein Teil der deutschen Steuergelder, die im Ausland verteilt werden, und jeder Euro, der in ausländische Projekte investiert werde, komme ganz bestimmt „um ein Vielfaches“ zurück – als „richtig“ und Hopfs als „falsch“ darstellen möchte.
Dass Steuergelder in Entwicklungsprogramme im Ausland gepumpt werden, wird z.B. gern mit einer Reduktion von CO2-Emissionen begründet, was Deutschland quasi vor dem Klimawandel rette. Das Klima-Narrativ beruht auf Modellrechnungen und wird von etlichen Wissenschaftlern abgelehnt. Es gibt keinen Konsens. Und es kann keinerlei Angabe darüber gemacht werden, ob und inwiefern sich eine eventuelle (!) Reduktion von Emissionen – etwa durch den Ausbau von Radwegen in Peru – auf das gemittelte Wetter über irgendeinen Zeitraum irgendwo auf der Welt auswirken könnte. Genau deshalb ist diese Steuergeldverschwendung den Deutschen, die auch deswegen immer mehr ausgepresst und mit neuen und höheren Abgaben belegt werden, nicht vermittelbar. Es drängt sich der unschöne Verdacht auf, dass der Sohn der Autorin gefälligst ihre Meinung zu übernehmen habe – und nicht etwa abwägen soll, welche Seite seiner Ansicht nach die besseren Argumente (oder überhaupt irgendwelche) hat.
Keine Argumente
Ähnlich sinnvoll argumentiert sie laut Artikel vor ihrem Sohn gegen die Feststellung von „Hoss und Hopf“, Deutschland habe mehr sogenannte Flüchtlinge aufgenommen als alle anderen europäischen Länder zusammen. In der Sendung heiße es, um sich das vorzustellen, reiche ein Blick in eine deutsche Fußgängerzone. Die Autorin wollte ihrem Sohn laut eigener Aussage daraufhin verklickern, die Deutschen würden Verantwortung tragen müssen, weil Deutschland als reiche Nation dazu in der Lage und dazu verpflichtet sei (Fremde in Massen aufzunehmen und zu alimentieren, Anmk. Redaktion). Ihre persönliche linke Weltsicht beruht aber nicht auf Fakten, sondern auf ihrer Gesinnung. Die steht ihr zu, hat aber keinen Anspruch auf Richtigkeit. Andere würden beispielsweise argumentieren, dass, solange Rentner in Deutschland Flaschen sammeln müssen und deutsche Bürger obdachlos auf der Straße sitzen, eine ach so reiche Nation sich zuvorderst um diese Probleme kümmern muss. Es liegt schlussendlich im Ermessen des Sohnes, welche Einstellung er teilt.
Am Ende heißt es im Artikel:
Das Weltbild meines 14-Jährigen ist formbar wie Knete. Aktuell ist sein Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen, in den Rechtsstaat, in unsere Grundprinzipien erschüttert.
Sein Weltbild ist offenbar eben nicht formbar wie Knete. Denn dann hätte sie es nach ihrem Belieben zurechtkneten können. Das ist gescheitert. Der letzte Satz lautet: „Zur Demonstration für die Demokratie und gegen die AfD ist unser Sohn nicht mitgegangen.“ Tja.
Kein Einzelfall
Die Empörung über unliebsame Meinungen im Familienkreis ist keineswegs ein auf Mainstream-Journalisten beschränktes Einzelphänomen. Im linken sozialen Netzwerk „Reddit“ werden im deutschen Subreddit für Ratschläge beispielsweise in den letzten Monaten immer wieder Hilferufe wegen „rechter“ und AfD-affiner Familienmitglieder und Freunde gepostet. Die Menschen „rutschen“ ab, heißt es – wie solle man nun „intervenieren“? Komischerweise findet man keine Hilferufe von entsetzten AfD’lern, die grünes Gedankengut bei ihren Mitmenschen feststellen und Anleitungen für schnelle Gehirnwäschen suchen.
Framing und Regierungsnarrative haben sich bei Systemtreuen offensichtlich eingebrannt wie Brandzeichen. Für sie sind die „Nazis“ heute überall. Jeder, der ihnen begegnet, könnte ein „Rechtsextremist“ sein. Man könnte sich über die Verzweiflung dieser Menschen, die sich zunehmend „von Realität umzingelt“ zu sehen scheinen, amüsieren, doch schlussendlich steht sie für einen Sieg des Establishments, das „teile und herrsche“ zur obersten Staatsräson gemacht hat. Geschichte wiederholt sich nicht, so heißt es. Wir erleben jeden Tag das Gegenteil.
Für eine politische Wende stehen die Zeichen aktuell sicherlich gut wie lange nicht mehr. Ob die Gesellschaft in naher Zukunft wieder zusammenfinden wird, ist allerdings fraglich.