In dunkelsten Zeiten forderte man die Bürger auf, nicht in Geschäften bestimmter Bevölkerungsgruppen zu kaufen, weil diese Menschen von der Politik zum Feindbild erkoren wurden. So traurig es ist, Feindbild-Politik funktioniert bis heute. Allerdings zeigen die braven Untertanen der Neuzeit verstärkt die Tendenz, sich ins eigene Knie zu schießen: Immer wieder fallen regierungshörige Unternehmen damit auf, dass sie ihren eigenen Kundenstamm begrenzen wollen. Pochten entsprechende Kandidaten zu Corona-Zeiten auch außerhalb von G-Regeln auf den Ausschluss Ungeimpfter, so versucht man sich heute an der Ausgrenzung der „Rechten“.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Ein kurioses Beispiel, das auf X für einiges Kopfschütteln sorgte, lieferte jüngst ein Kaffeeshop aus Tübingen: Wollte man dort eine Bestellung tätigen, so musste man an der Kasse angeben, dass man sich von „rechtem Gedankengut“ distanziere. „Insbesondere hege ich keinerlei Sympathien für die AfD und ihr nahestehende Gruppierungen“, hieß es dort weiter. Wer hier kein Häkchen setzte, konnte seinen teuren Kaffee nicht bestellen. Natürlich dürfen Unternehmer ihre ganz persönlichen Sympathien und Antipathien hegen wie jeder andere auch – doch seit wann liegen Gesinnungstests in Deutschland wieder im Trend? Fand Geschichtsunterricht bei diesen Menschen nur freitags statt, als man die Schule schwänzte?
Zwischenzeitlich änderte man den Text dahingehend, dass man sich als Kunde doch bitte zu den Werten des Grundgesetzes bekennen möge und das „rechtsradikale Konzept der Remigration“ abzulehnen habe. Abzuschieben, wer per Gesetz kein Recht hat, hier zu sein, ist übrigens nicht rechts, sondern richtig – alles andere tritt geltende Gesetze in Deutschland mit Füßen. Es gibt kein Grundrecht darauf, illegal durch zig sichere Staaten in ein fremdes Land einzureisen und sich von der Bevölkerung dort alimentieren zu lassen, so „rechts“ man diese Tatsache auch finden mag.
Mittlerweile verzichtet man in besagtem Shop gänzlich auf den Gesinnungstest bei der Bestellung, der Vorfall machte online aber derartig die Runde, dass kritische Bürger auch so davon absehen dürften, hier Kaffee, Jutebeutelchen und handgetöpferte Tassen zu kaufen. Sofern sie zuvor überhaupt je dort bestellten, heißt das.
Bäckerkette befürchtet Brotverkauf an Nationalsozialisten
Doch auch andere Unternehmen setzen auf einen vermeintlichen Gratismut, der sie noch teuer zu stehen kommen könnte. Eine Bäckereikette aus OWL möchte beispielsweise kein Brot an „Nazis“ verkaufen. Solange man seine Backwaren nicht an Tote auf Friedhöfen abgibt, dürfte der Verkauf an Nationalsozialisten sich auch überaus schwierig gestalten – doch was erwartet man von Unternehmern, die sich so bereitwillig von einer um sich schlagenden Regierung instrumentalisieren lassen, die im Volk längst jeden Rückhalt verloren hat?
Die Verantwortlichen erwarteten vermutlich Lob von oberster Stelle für ihr „Engagement“ gegen „rechts“, doch stattdessen erntete man nur einen massiven Shitstorm von vergraulten Kunden. Nicht etwa, weil die Menschen sich als „Nazis“ identifizieren würden, sondern weil man keinerlei Verständnis für all jene übrig hat, die die Delegitimierung von so berechtigter wie notwendiger Regierungskritik als „rechtsextrem“ unterstützen.
Wer meint, Rechtsextremismus sei die drängendste Gefahr in Deutschland, outet sich schlussendlich als Propagandaopfer. Ein Blick in die unrühmliche DDR-Vergangenheit Deutschlands kann erhellend sein, denn auch dort galt die Mauer als „antifaschistischer Schutzwall“, der vor dem Einfall des vermeintlichen Rechtsextremismus aus dem Westen schützen sollte. Auch diese Diktatur bezeichnete sich selbst als demokratisch. Scheinbar sehnt manch ein Unternehmer sich in diese Zeit zurück…