Der Gründer der Querdenken-Bewegung, die in Deutschland Millionen Menschen bewegte und auf die Straßen brachte, Michael Ballweg, gab Report24 ein längeres Interview zum Stand der Dinge und gangbaren Zukunftsperspektiven. Ihm ist wichtig, weg von der Angst eine neue Diskussionskultur zu entwickeln. Er selbst geht friedlich auf jeden zu. Die Lösungen für die Zukunft müssen von den Menschen kommen. Demokratische Abstimmung bedeutet auch, nicht mitzumachen, wenn eine Grenze erreicht ist.
Michael Ballweg hier, bin der Gründer der Querdenkenbewegung. Ich sitze jetzt hier, einen Tag nach der gestrigen Demo (Anm: die ZAAVV Kundgebung am 10. Dezember 2023), mit Report 24 zusammen. Freut mich sehr, dass auch immer noch die freien Medien sich so dezentral entwickeln, was ja toll ist, analog eben zur Demonstrationsbewegung, auch zur Demokratiebewegung. Ja, gestern war wieder der Aufbruch zu spüren, der auch 2020 zu spüren war. Das heißt, es tut sich was.
Viele haben verstanden, dass es ein Marathon ist. Ich selber habe ja gestern auch auf der Bühne gesagt, ich habe mich sehr gefreut, dass es inzwischen ganz viele Demoorganisatoren gibt. Das heißt, Querdenken ist in der Form als Organisation für Demonstrationen überflüssig geworden, hat sich selbst wegrationalisiert oder selbst weg dezentralisiert, was sehr gut ist.
Und ich habe ja drei Kernkompetenzen. Ich sag mal, eines, wir haben ganz gutes Organisationstalent, das Zweite ist, ich bin spirituell, und das Dritte, ich habe gutes IT-Wissen. Da für mich Freiheit auch digitale Freiheit bedeutet, Freiheit im digitalen Raum, ist mein Schwerpunkt im Moment das Thema Digitaler Aktivist.
Wie kann ich bei Apple oder Google aussteigen?
Das heißt, ich helfe den Menschen jetzt genauso wie bei Querdenken, wo wir gezeigt haben, „wie kann ich Demonstrationen organisieren unter Pandemiebedingungen?“, helfe ich jetzt den Menschen zu sagen, „Wie befreie ich mich aus den digitalen Ökosystemen? Wie kann ich bei Apple, bei Google aussteigen?“
Und natürlich, da wir viele Kontenkündigungen haben, der ganzen Demokratiebewegung, beschäftige ich mich auch damit, wie können wir dezentrale Strukturen nutzen, die müssen wir gar nicht mehr aufbauen, da gibt’s schon Bitcoin, um eben auch eine Finanzierung in der Bewegung sicherzustellen.
Ja, es ist, sagen wir mal, natürlich 2021 und 2022, glaube ich, auch viel passiert, was die Anschlussfähigkeit für viele wieder unattraktiv gemacht hat, nämlich in dem Sinn, dass viel gestritten wurde auch in dieser Demokratie- und Freiheitsbewegung, dass es da eben auch teilweise wenig Debatte darüber gab, wie können wir uns weiterentwickeln. Und natürlich haben, glaube ich, viele Probleme, sich, sage ich mal, einer Bewegung anzuschließen, wo eben viel gestritten wird, wo viel Disharmonie da ist. Das war ja das Schöne, was es 2020 gab.
Die Lösung muss von den Menschen erarbeitet werden
2020 haben sich alle aus dem Herzen heraus entschlossen zu sagen, „ich fahre nach Berlin, mir ist es wichtig, für meine Grund- und Freiheitsrechte auf dem Weg zu gehen“. Und natürlich muss dann daraus auch ein Diskurs, sage ich mal, nicht Streit, erfolgen darüber, welche Lösungskonzepte gibt es. Weil Querdenken hat sich immer, und es war ja auch das, was deshalb so gut funktioniert, wir haben immer den kleinsten gemeinsamen Nenner angeboten, und der war „Grund- und Menschenrechte sind wichtig“, und die Lösung haben wir eben nicht angeboten, sondern mir war immer klar, die Lösung muss von den Menschen erarbeitet werden.
Eigentlich müsste die Klimabewegung auch eine Friedensbewegung sein
Und bei den jungen Menschen ist es so, sie werden sich ab irgendeinem Zeitpunkt auch in die Debatte einklinken. Es gibt ja eine Bewegung, nämlich die Klimabewegung, wo sich junge Menschen sehr wohl engagieren, die sind aber natürlich, sag mal, der Propaganda zum Opfer gefallen für das Thema, wie sie das, sie einstehen. Weil wenn es wirklich um Umweltschutz gehen würde, dann müsste das auch die größte Friedensbewegung sein, gleichzeitig, weil das Militär ja der größte Umweltverschmutzer ist.
Das heißt, es gibt schon Menschen auch in der Jugendbewegung, die sich dort Gedanken darüber machen, „wie könne oder wie sollte eine bessere Welt aussehen?“ Und deshalb habe ich ja auch die Hand gereicht und habe gesagt, es gibt natürlich die wenigen, die dort, sag mal, das wird ja alles von einer großen Organisation im Hintergrund finanziert, also es gibt natürlich Menschen, die dort mitmachen, weil sie einer Propaganda zum Opfer fallen, und Menschen, die am Ende libertär sind und sagen, „ich möchte nicht so einen autoritären Staat, und ich möchte, dass wir als Menschen gemeinsam in der besseren Welt leben“. Und ich glaube, da müssen wir alle aufeinander zugehen. Und natürlich ist das jetzt das andere Extrem, aber wir müssen ja irgendwo anfangen.
Wir müssen lernen, friedlich miteinander zu diskutieren
Und das ist immer wichtig zu sagen, wir als Bewegung stehen für einen breiten Debattenraum, einen Debattenraum, in dem wir friedlich lernen, auch wieder miteinander unterschiedliche Meinungen zu ertragen und auszutragen. Und so ein Debattenraum wird dann, glaube ich, auch für die jungen Menschen wieder sehr attraktiv, wo sie merken, dass sie gehört werden und dass ihre Sorgen ernst genommen werden.
Ja, gut, man muss erst mal sagen, sie sind natürlich auch so wie die Menschen, die bei den Grundrechten mitgemacht haben, sie sind bereit, für ihre Meinung Repressionen in Kauf zu nehmen, sie gehen ja teilweise auch ins Gefängnis und werden hart bestraft dafür. Und dazu muss man erst mal sagen, von meiner Seite erst mal den Respekt dafür, unabhängig davon, dass ich die Meinung jetzt nicht teile, oder das Aktionsformat. Und das ist, glaube ich, etwas, das wir wieder lernen müssen.
Es ist eine Debatte autoritär gegen libertär
Es ist wirklich keine Debatte rechts gegen links oder Klima gegen Corona oder pro Putin gegen pro Ukraine, sondern es ist eine Debatte autoritär gegen libertär. Und die Freiheitsrechte sollten so wichtig sein, dass wir auf alle Menschen zugehen und den Debattenraum vor allem immer groß halten und mit allen debattieren. Und jetzt, um den Bogen zurückzuspannen zu der Jugend, es gibt ja noch ein paar andere Themen, die die auch beeinflussen. Wir haben das Thema Inflation, wir haben natürlich dieses Thema, es gab so eine junge Frau, die hat ein englisches Video gemacht, das ist eigentlich schön zusammengefasst, wie aussichtslos eigentlich die Situation auch für die jungen Menschen ist in diesem System.
Flucht in eine Fantasiewelt ist keine Lösung
Sie hat schon verstanden, sie kann praktisch bei den Gehaltssteigerungen und bei den Inflationssteigerungen, die sie hat, wird sie bis 85 arbeiten müssen und wird sich mit 85 oder im Alter weniger leisten können als jetzt. Und ich denke, diese Zukunftssorgen und diese Aussichtslosigkeit, die lähmt vielleicht auch noch viele, und sie verkriechen sich dann vorm PC und spielen Computerspiele und retten sich in eine Fantasiewelt. Das wird aber nur temporär funktionieren, das werden sie nicht dauerhaft machen können. Also ich selbst habe früher ja auch viel Computer gespielt als Jugendlicher, habe auch damit meine Zeit verbracht.
Das ist ja so, dass man irgendwann damit durch ist und sich dann doch auch die interessanten Fragen stellt, warum bin ich auf der Welt, worum geht’s überhaupt, wie funktioniert eigentlich dieses ganze System, kann ich in diesem System bestehen oder unterdrückt es mich die ganze Zeit? Und die Unterdrückungstendenzen nehmen ja zu, und von daher gibt’s da automatisch aus meiner Sicht auch eine Gegenbewegung, die zwar langsam läuft, aber wir sehen ja, die Querdenkenbewegung oder die Demokratiebewegung hat gestern gezeigt, dass sie aktiver ist denn je. Viele haben verstanden, dass wir diesen Marathon gehen, dass es ein Angebot von Seiten der Politik mit der Agenda 2030, das nicht freiheitlich ist, und dass viele eben jetzt auch an dem Gegenentwurf bauen, aber den müssen wir alle selbst bauen.
Die heutige Demokratie ist nur eine Simulation
Also wir haben eine Demokratie-Simulation und auch eine Rechtsstaats-Simulation, wie man ja an meinem Fall sehen kann. Viele sind noch entsetzt und sagen, ja, der Prozess bei dir wurde gar nicht zugelassen. Wie geht es denn, dass sein Vermögen immer noch beschlagnahmt ist? Es geht einfach, weil es Willkür ist, und weil es gemacht wird. Und ich muss mal andersrum sagen, wir haben eine große Demokratie, oder wir leben in einer Demokratie, wir müssen sie nur richtig leben. Wir können nämlich jeden Tag mit unserem Konsumverhalten abstimmen, wen wir unterstützen. Wir können jeden Tag überlegen, gehe ich arbeiten in einem System, in dem ich keine Freude habe, in dem der Staat mir 50 % oder 60 % meiner Einnahmen nimmt, oder helfe ich mit dabei, ein anderes System aufzubauen, in dem, sag mal, die Verteilmechanismen anders sind.
Ich kann mir heute überlegen, gebe ich mein Geld zu Google und Apple, ich kann mir heute überlegen, benutze ich ein Apple Telefon, ich kann mir überlegen, benutze ich Whatsapp oder benutze ich Telegram oder benutze ich einen Matrix Server als dezentrale Alternative. Das heißt, es gibt ganz viele demokratische Themen, weil wir die Menschen, das gilt übrigens auch für die Demokratiebewegung, es gab ja immer dieses Thema, Kundgebungen sind doof, und wir brauchen mehr Aufzüge und wie auch immer. Ich habe immer gesagt, alle Formate sind gut, und ich sage nicht, das eine ist schlecht oder das andere ist gut.
Wir brauchen dezentrale Lösungen
Es gibt jetzt auch die Debatte darüber, ist dieses ganze Thema Digitaltechnik gut, und sollten wir nicht komplett in den analogen Raum, auch da sage ich, es darf doch alles sein, es darf alles parallel existieren, aber wir müssen weg von diesem zentralistischen System. Und die Menschen haben gestern abgestimmt, dass sie dieses Kundgebungsformat gut finden, und das war ein einfacher demokratischer Prozess, und genauso können wir es mit allen Projekten machen, die jetzt gestartet werden. Jeder kann für seine Projekte werben, und am Ende stimmen die Menschen demokratisch ab darüber, nämlich ganz einfach, indem sie mitmachen oder nicht mitmachen.
Sind wir genug viele?
Ich gehe jetzt mal auf den Punkt zu sagen, es gibt immer diesen Eindruck, wir sind zu wenige. Die Frage ist ja immer, wie viele sind notwendig, um eine Gesellschaft zu verändern und um Projekte anzustoßen. Und da gibt’s ja diese schöne Studie, ich glaube, 3 % reichen aus, um Prozesse zu stoppen. Es gab auch mal so eine Studie, 8.000 Menschen reichen aus, um die Welt zu verändern. Und man hatte jetzt an mir gesehen, wenn jemand mutig vorangeht, was da raus entstehen kann. Ich habe heute jetzt gesehen, die Berichterstattung von der Demo, SWR war relativ neutral, also auch da gab’s einen mutigen Redakteur, der vorangegangen ist, der sich geoutet hat, und andere Redakteure sind jetzt gefolgt, weil es brodelt ja viel unter der Oberfläche. Es gibt ja viele, die einfach sagen, ich gucke mir das mal an, ich traue mich noch nicht raus aus der Deckung, aber es gibt, sag mal, viel mehr Menschen, die sich nicht unterdrücken lassen wollen, als die, die bereits mitmachen.
Viele beobachten derzeit das Spielfeld
Das haben wir auch in der Tschechoslowakei gesehen, da gab’s ja die Charter 77 mit Václav Havel. Der hat lange Zeit so eine Parallelorganisation aufgebaut und haben im Verborgenen gewirkt und war damit am Ende erfolgreich. Und wir wirken ja gar nicht im Verborgenen, sondern wir können ja, glücklicherweise, noch offen wirken, auch wenn wir Repressionen befürchten müssen oder erleiden, wobei ich jetzt nicht von Leid sprechen würde, sondern einfach ertragen müssen, vielleicht. Von daher glaube ich, dass es eine Fehlannahme ist, dass es viel zu wenige sind. Es geht nur darum, viele sind Zuschauer und gucken sich das Spiel an, beobachten gerade das Spielfeld und gucken sich an, zu welchem Zeitpunkt wird das System so unbequem, dass ich jetzt auch nicht mehr mitmachen kann.
Für viele war das jetzt vielleicht Corona, die schon gesagt haben, ich mache da überall nicht mit. Bei Corona gab sicherlich auch viele Demonstranten, die gesagt haben, ich gehe am nächsten Tag ins Büro mit Maske, oder ich mache dieses Testspielchen mit und bin da noch nicht ganz klar in meiner Aussage, „was mache ich nicht mehr mit?“ Wenn jetzt die nächste Pandemie kommen würde, dann bin ich schon der Meinung, würden ganz viele nicht mehr mitmachen und würden sich ganz deutlicher zeigen.
Der digitale Euro kommt
Und beim Geldsystem ist es jetzt auch so, ich meine, der digitale Euro kommt, der ist beschlossen, und am Ende werden wir uns an irgendeinem Zeitpunkt wird dieser Punkt erreicht sein, wo die Menschen sagen, an diesem Zeitpunkt bin ich nicht mehr bereit mitzumachen. Und das muss jeder überlegen, wann es ist.
Und da sind wir wieder beim Marathon, wir sind noch eine ganz junge Bewegung, wir sind jetzt vier Jahre alt. Wir müssen uns einfach mal gucken, wie lange die anderen Bewegungen gebraucht haben, bis sie erwachsen wurden. Dann sind wir doch auf dem sehr guten Weg, vor allem mit dem, was alles schon passiert ist. Ich meine, ich hatte 2020 schon den Leitmedien gesagt, berichtet wahrheitsgetreu, sonst werdet ihr irgendwann nicht mehr relevant sein. Und wir sehen ja jetzt, dass die Einschaltquoten und die Zeitungen und wie auch immer sich darüber beklagen, dass ihre Auflage und ihre Reichweite sinkt. Und natürlich gegen die freien Medien, sag mal, agieren und diffamieren. Dieser Mechanismus, sage ich auch heute wieder, hat 2020 schon nicht funktioniert, und wenn sie so weitermachen, werden sie bedeutungslos sein.
Haben wir aktuell Mitbestimmungsrechte?
Also die Frage ist ja generell, wie sind wir mit unseren Mitbestimmungsrechten zufrieden, und ist die Mitbestimmung, die wir im Moment zugestanden bekommen, ist es auch die, die die Realität abdeckt? Und ich will einfach so sagen, also wir haben unsere Rechte als Bürger der Politik übertragen, und im Gegenzug dazu dürfen wir laut Grundgesetz in Wahlen und Abstimmungen unsere Mitbestimmung ausüben. Und das findet ja so nicht statt. Wir dürfen alle vier Jahre unser Kreuz machen, da wird vor der Wahl A versprochen und nach der Wahl B umgesetzt, also z.B. Thema Friedenspolitik.
Und das geht ja schon sehr lange so, und da muss man sich ja fragen, wie sieht die Mitbestimmung in so einer Gesellschaft aus und ist dieses System so, wie es ist, überhaupt repräsentativ? Also ich kann mal feststellen, ja, es gibt Wahlen, aber es gibt z.B. keine Abstimmungen. Also wir hätten in Deutschland auch die Möglichkeiten, natürlich über Abstimmungen unsere Meinungen kundzutun. Und diese Demokratiesimulation besteht eben daraus, dass uns suggeriert wird, deine Mitbestimmung kannst du alle vier Jahre ausüben in Form von Wahlen, aber es wird von Politikern umgesetzt, die eben vorher A sagen und hinterher B machen.
Deshalb sind alle deine Fragen, sag mal, die sind auch stückweit angstgeprägt vor etwas, vor einer Welt, die uns nicht gefällt. Aber wir müssen noch feststellen, wir leben jetzt in dem Korporatismus, wo sich die Großkonzerne und die Politik über die Lobbyisten verbunden haben, und die ziehen ihr Programm einfach knallhart durch. Und jetzt können wir natürlich denen ihre Energie geben. Also ich wollte eigentlich am 18.8.2020 schon, dass wir alle gemeinsam rüberwinken in den Elfenbeinturm und sagen, tschüss, es interessiert uns nicht mehr, was wir machen.
Selbstermächtigung besteht darin, nicht mehr mitzumachen
Ich glaube, die Selbstermächtigung besteht darin, dass wir da einfach nicht mehr mitmachen und dass wir wirklich die Alternativen nach vorne treiben und die gemeinsam aufbauen und damit dieser anderen Macht über uns auch die Energie entziehen, weil wir geben ihnen Energie, Macht über uns, indem wir uns mit diesen ganzen Themen beschäftigen.
Mir ist es auch total egal, ob die WHO ihren Pandemievertrag macht oder nicht, weil ich werde eh nicht mitmachen. Das ist meine Entscheidung, es wird mich nicht betreffen. Ich bin ohne Konto im Moment, ich gebe mir auch keine Mühe, noch mal eins zu bekommen, weil ich Pionier bin und die neuen Dinge ausprobiere. Ich mache mich frei in der Form, als ich sage, ich gestalte mein Leben so, dass ich von diesem System nicht mehr abhängig bin. Ich werde mir kein Elektroauto zulegen, weil das kann abgeschaltet werden, das kann wunderbar in diese 15-Minuten-Städte taktiert werden, wo ich dann sage, da sind Grenzen, das funktioniert nicht mehr. Ich bleibe bei einem Auto, das diese Möglichkeiten nicht hat. Und so können wir doch ganz frei für uns entscheiden, wir machen dort aktiv nicht mit.
Schmerzvolle Momente gehören zur Entwicklung dazu
Ja, gut, die Frage ist ja natürlich, wie blickt man aufs Leben. Ist das Leben böse zu mir, oder bietet mir das Leben Herausforderungen? Für mich sind es Herausforderungen, die ich annehmen kann oder die ich ablehnen kann. Natürlich tut es manchmal auch weh, das gehört dazu. Wenn ich einen Berg besteige, kann ich mir überlegen, ob ich in der Hälfte abbreche und aufgebe, oder ob ich letztendlich sage, es gehört als Teil der Entwicklung dazu, dass da auch schmerzvolle Momente vielleicht dabei sind, und dann muss ich halt lernen, mit denen umzugehen. Und da gibt’s ja viele Mechanismen.
Also ich selber nutze die Meditation, das heißt, auch die Schau nach innen kann da auch ein bisschen Kritik an den freien Medien üben, weil da wird auch viel Angst verbreitet. Und die Aufgabe der neutralen Medien ist sicherlich nicht, die gleichen Mechanismen zu triggern, wie es die Leitmedien tun. Weil wenn ich auf beiden Seiten Angst verbreite, habe ich am Ende ein ganz kleines Stück, wo ich als Mensch in der Lage sein muss, mit diesen ganzen Informationen umzugehen, und auch Prozesse für mich entwickeln muss, Schutzmechanismen, wie ich das nicht mehr an mich heranlasse.
Digitale Auszeit, bis man frei ist von der Beeinflussung
Ich selber hab im Gefängnis ja eine digitale Auszeit gemacht. Es hat bei mir dann ungefähr 9 Monate gedauert, 8 Monate, nee, 7 Monate genau, im Januar war es, 7 Monate, bis ich erfahren habe, wie sich richtiges Denken wieder anfühlt, wenn es einfach frei ist von dieser ganzen Beeinflussung. Ich konnte ganz bewusst wahrnehmen, was passiert, wenn ich was Negatives lese, also z.B. eine Zeitung, die ich auch jeden Tag bekommen habe, konnte mich genau beobachten, wie fühle ich mich vorher und wie fühle ich mich nachher. Und das empfehle ich einfach mal den Menschen, wieder viel mehr auf sich zu hören und auch zu überlegen, welche Nachrichten tun mir denn gut und welche Nachrichten tun mir nicht gut.
Und ich lese z.B. gar keine Nachrichten mehr, ich gucke mir auch keine Videos mehr an, oder ich gucke mir Videos an, die energiepositiv sind, wo ich was lernen kann, wo ich hinterher mehr Energie habe. Und ich gucke mir nicht dieses an, wo diese ganzen Horrorszenarien verbreitet werden, und wo, sage ich mal, diese Hilflosigkeit, die vielleicht viele Menschen fühlen, noch verstärkt wird. Und das ist das, was ich den Menschen mitgeben kann und raten kann, ist, sich mit sich selbst zu beschäftigen, nach innen zu gehen, jetzt auch mit den Jahreszeiten zu gehen.
2024 wird großartig
Im Winter ist der Rückzug, da ist die Besinnung, sich auf das Wesentliche noch mal bisschen Kraft auch für 2024 zu tanken. Weil gestern war wirklich eine Aufbruchstimmung zu spüren. 2024 wird großartig, und wir dürfen uns auch alle freuen, Teil dieser großartigen Zeit zu sein, in der wir die Veränderung auch gestalten können. Weitere Informationen zum digitalen Aktivisten gibt’s unter www.digitaler-aktivist.de.