In einem kleinen Experiment mit wenigen Mäusen experimentierten chinesische Forscher mit einem Pangolin-Coronavirus herum, welches eng mit SARS-CoV-2 verwandt ist. Das Ergebnis: Alle Mäuse starben innerhalb kürzester Zeit. Doch solche Forschungen können gefährlich sein – vor allem dann, wenn solche Viren „zufällig“ in die freie Wildbahn geraten.
Chinesische Wissenschaftler haben laut einer jüngst veröffentlichten Studie (Lethal Infection of Human ACE2-Transgenic Mice Caused by SARS-CoV-2 related Pangolin Coronavirus GX_P2V(short_3UTR)) in einem kleinen Experiment Labormäusen ein geklontes Pangolin-Coronavirus verabreicht. Dieses Virus ist laut den Studienangaben eng mit jenem Virus verwandt, welches für Covid-19 verantwortlich gemacht wird. Demnach wollten die Forscher die Pathogenität des Virus bewerten, wie sie in ihrem Preprint-Papier zu dieser Mini-Studie erwähnen.
Demnach starben alle vier infizierten Mäuse innerhalb von acht Tagen nach der Inokulation. Zuvor, fünf Tage nach Verabreichung des Virus, verloren sie zuerst an Gewicht und wurden dann träge. Auch wiesen sie weiße Augen auf. Nachdem sie von dem Ergebnis überrascht waren, infizierten sie weitere acht Mäuse, die dann zu unterschiedlichen Zeiten getötet und untersucht wurden. Die Wissenschaftler fanden dabei eine hohe virale RNA-Last in Gehirn, Lungen und Augen. Doch während die virale Last in den Lungen am sechsten Tag abnahm, wie die Forscher anmerkten, stieg sie im Gehirn an. „Dieser Befund legt nahe, dass eine schwere Gehirninfektion in den späteren Stadien der Infektion die Hauptursache für den Tod dieser Mäuse sein könnte“, erklärten sie.
Das Virus, bekannt als GX_P2V, ist demnach ein mutierter Stamm des Pangolin-Virus und könnte laut den Forschern auch auf Menschen überspringen. Bedenklich hierbei ist der Umstand, dass solche Coronaviren-Forschungen in China auch in Laboren durchgeführt werden, die eine niedrige Biosicherheitsstufe aufweisen. Aus den Studiendaten geht nicht hervor, unter welcher Sicherheitsstufe die Forschungen durchgeführt wurden. Allerdings wird damit auch deutlich, dass es weiterhin Forschungen an verschiedenen Coronaviren gibt. Forschungen, die bei unsachgemäßer Handhabung auch zu gefährlichen Pandemien führen können. Insbesondere dann, wenn solche Viren im Gegensatz zu SARS-CoV-2 tatsächlich mit sehr hohen Mortalitätsraten einhergehen.