Die Houthis im Jemen nutzen äußerst billige Drohnen für ihre Angriffe. Diese werden von den US-Kriegsschiffen in der Region jedoch mit äußerst teuren Raketen vom Himmel geholt. Für das Pentagon wird dies langsam, aber sicher zu einer teuren Geschichte. Wenn dies Nachahmer findet, wird dies für Washington zu einem ernsthaften Problem.
Drohnen sind mittlerweile äußerst günstig zu produzieren. Die von den jemenitischen Houthis im Inland produzierten unbemannten Flugobjekte, mit denen vor allem israelische Schiffe attackiert werden, kosten wohl etwa 2.000 US-Dollar pro Stück. Für eine Million US-Dollar kann man sich also schon mal 500 davon leisten. Doch die Raketen, welche die US-amerikanischen Kriegsschiffe auf die Drohnen abfeuern, kosten zwischen einer und 4,3 Millionen US-Dollar. Einige davon sollen laut „Times“ sogar bis zu elf Millionen US-Dollar kosten. Für das Pentagon wird dies zusehends zu einem Problem, so ein Politico-Bericht.
„Die hohen Kosten werden schnell zu einem Problem, da der größte Nutzen, selbst wenn wir ihre eingehenden Raketen und Drohnen abschießen, zu ihren Gunsten ist“, sagte Mick Mulroy, ein ehemaliger US-Militärvertreter und CIA-Offizier, gegenüber Politico. Er forderte die Entwicklung von günstigeren Anti-Drohnen-Systemen. Eine verständliche Forderung, zumal beispielsweise eine umfangreichere Drohnenattacke mit ein paar hundert Drohnen auf ein US-Kriegsschiff die Houthis vielleicht eine Million US-Dollar kosten würde, während die Amerikaner bei einem Abwehrversuch wohl locker das Hundertfache an Kosten hätten.
Dies ist natürlich auch eine Möglichkeit für kleinere Länder, mit vergleichsweise geringen Kosten gegen das übermächtige Militär größerer Nationen vorzugehen und diese so finanziell schwer zu treffen. Stellen Sie sich vor, ein Gegner der Vereinigten Staaten würde für einen Angriff auf eine US-Flugzeugträgergruppe insgesamt 5.000 Drohnen in mehreren Angriffswellen einsetzen. Die Kosten: vielleicht etwa zehn Millionen Dollar. Danach wäre die ganze Schiffsgruppe ausgeblutet und ohne Munition auf See. Eine zweite Welle mit Anti-Schiffsraketen würde dann mehrere Schiffe versenken oder manövrierunfähig machen und selbst den „schwimmenden Festungen“ den Rest geben.
Eine solche Taktik kann dazu verwendet werden, um stärkere Gegner militärisch und finanziell ausbluten zu lassen. Damit können beispielsweise auch Luftabwehrsysteme an Land außer Gefecht gesetzt werden, um so den eigenen Kampfflugzeugen mehr Spielraum und Sicherheit zu verschaffen. Und das zu vergleichsweise sehr geringen Kosten. Solche Strategien sind auch im aktuellen Russland/Ukraine Konflikt sichtbar.