Die Meteorologen des NOAA gingen bislang von einem milden Winter in Europa aus. Doch nun wurden die Prognosen geändert – zumindest für den Dezember. Demnach stehen auch die Chancen auf weiße Weihnachten deutlich höher. Dies wird allerdings auch die Gasreserven belasten.
Eigentlich sollte der kommende Dezember in Europa milder als im langfristigen Durchschnitt sein, zumindest sahen die amerikanischen NOAA-Meteorologen dies so. Der Großteil des Kontinents sollte demnach um 1 bis 2 Grad wärmer als üblich sein. Dies wurde auch in einer Prognosekarte verdeutlicht.
Doch die Lage hat sich offensichtlich geändert. Eine neue Temperaturprognose für den Alten Kontinent zeigt einen weitestgehend normalen Winter mit kälteren Bedingungen im Norden und etwas wärmeren Umständen im Westen an der Atlantik- und Nordseeküste. Eine enorme Korrektur, die innerhalb weniger Tage vorgenommen wurde.
Wenn man bedenkt, dass in den Alpen inzwischen schon vor Beginn der Skisaison ein Wintereinbruch stattgefunden hat, darf man von deutlich kühleren Bedingungen ausgehen – und vielleicht färben sich bald schon weitere Gebiete auf der Karte blau. Auch auf dem Balkan gab es bereits größere Schneemengen, die zu Chaos führten. Zwar sind weiße Weihnachten noch nicht garantiert, aber zumindest die ersten beiden Dezemberwochen dürften den aktuellen Prognosen zufolge winterlich kalt bleiben.
Für die europäische Gasversorgung sind dies allerdings schlechte Nachrichten. Ein kalter Dezember leert die Gasreserven früher. Sollte sich das winterliche Wetter (Januar und Februar sind üblicherweise die kältesten Monate) länger halten, könnte es in einigen Monaten eng werden. Doch wie ein Bericht festhält, sorgt die Deindustrialisierung Europas auch für einen Nachfragerückgang beim Erdgas.
Zwar dürften die Reserven auch bei einem längeren und kälteren Winter nicht zwangsläufig geleert werden, doch eine steigende Nachfrage in Asien würde die Preise erneut deutlich in die Höhe schießen lassen. Auch sorgen der Gaza-Krieg und die Houthi-Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer für Unsicherheiten. LNG-Tanker aus dem Persischen Golf könnten zu potenziellen Zielen werden.