Schäden an Elektroautos sind teuer, vor allem, wenn die Batterien betroffen sind. Für die Versicherungsunternehmen wird dies langsam zu einem teuren Glücksspiel. Nun zieht das erste Unternehmen die Notbremse. Neue Anträge werden nicht mehr angenommen, bestehende Verträge nicht mehr erneuert. Man will das Ganze erst einmal neu durchkalkulieren.
Für Versicherungsunternehmen ist die Versicherung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren eine bekannte Rechnung. Jahrzehntelange Erfahrung führt zu verlässlichen Werten, die auch ein einträgliches Geschäft ermöglichen. Doch bei den neuen Elektrofahrzeugen ist es anders. Schon kleinere Unfälle sorgen für hohe Kosten, wenn die Batterien defekt sind oder eine Beschädigung befürchtet wird. Dies führt teilweise sogar dazu, dass diese Autos zur Sicherheit bereits bei kleinen Schäden verschrottet werden.
In Großbritannien hat deshalb bereits das erste Versicherungsunternehmen, John Lewis Financial Services, zumindest temporär die Annahme neuer Versicherungsverträge für Elektrofahrzeuge und die Verlängerung von bestehenden solcher Verträge ausgesetzt. Wie die britischen Medien berichten, will das Unternehmen erst eine umfangreiche Kosten- und Risikoanalyse durchführen, bevor man damit fortfährt. So berichtet der „Telegraph„:
„Die Versicherer sind mit steigenden Kosten für Fahrzeugreparaturen konfrontiert, die ihre Gewinne schmälern. Nach Angaben der Association of British Insurers (ABI) stiegen die Kosten für Fahrzeugreparaturen im ersten Quartal 2023 im Vergleich zu 2022 um 33 Prozent, was dazu beitrug, dass die jährlichen Prämien Rekordhöhen erreichten.“
Demnach kostet die Reparatur eines Elektrofahrzeugs im Schnitt um ein Viertel mehr als jene eines Verbrenners, wobei insbesondere die am Fahrzeugboden montierten Batterien offensichtlich ein Problem darstellen. Schon ein überfahrener Bordstein kann hier zu (potenziell gefährlichen) Beschädigungen führen. Und da die Akkus im Allgemeinen das teuerste Teil der Elektrofahrzeuge sind, wirkt sich dies entsprechend auf die Versicherungsleistungen aus. Deshalb ist es zu erwarten, dass die Versicherungsprämien für solche Fahrzeuge auch deutlich in die Höhe schießen werden. Denn keine Versicherungsgesellschaft will ein Verlustgeschäft betreiben. Für so manche Elektro-Jünger könnte dies noch ein sehr teures Erwachen werden.