Wie motiviert man Journalisten dazu, ihren Auftrag als Vierte Gewalt zu missachten und stattdessen zugunsten fremder Interessen zu berichten? Durch finanzielle Anreize. Arzt- und Kammerfunktionär DDr. Christian Fiala („Ärzte nicht Kammer“) kritisierte schon in der Vergangenheit die Machenschaften der Ärztekammer, die die Ärzteschaft Millionen von Euro kosteten. Doch die Presse gibt sich der Kammer gegenüber ganz handzahm – und scheint die kriminelle Energie dort sogar zu verharmlosen. Wenn durch die Ärztekammer gut dotierte Journalistenpreise vergeben werden, lohnt sich eine systemkonforme Berichterstattung nicht ungleich mehr als eine objektive?
Im Folgenden lesen Sie die Pressemitteilung der Initiative „Ärzte nicht Kammer“:
Werden Journalisten mit Presse-Preisen angefüttert?
Ärztegruppe rund um Christian Fiala verlangt Ende einer umstrittenen Praxis der Ärztekammer
Wien (OTS) – Wenn Lobbygruppen gut dotierte Preise an meinungsbildende Journalisten vergeben, können diese dann noch objektiv und sachlich berichten? Diese Frage wirft der Arzt und Kammerfunktionär DDr. Christian Fiala auf, der mehrfach die skandalöse Gebarung in der Wiener Ärztekammer aufgezeigt hat. Die Machenschaften, die auch strafrechtlich untersucht werden, haben die Ärzteschaft Millionen Euro gekostet. Doch in der Tageszeitung “Die Presse” wird das nun ins Lächerliche gezogen. Journalist Martin Stuhlpfarrer schreibt: „Andere Kammerfunktionäre anzuzeigen ist in der Ärztekammer inzwischen ein Volkssport geworden.“
Verharmlosung krimineller Machenschaften?
“Als Mitglied des Vorstandes der Wiener Ärztekammer bin ich äußerst verwundert, dass Sie, bzw. Die Presse strafrechtlich relevante Vorgänge derart herunterspielen”, schreibt Fiala in einem offenen Brief an Stuhlpfarrer. “Ich darf Sie in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass ein Gutachten der juristischen Fakultät Innsbruck zu den Vorgängen in der Wiener Ärztekammer im Mittagsjournal (Ö1 vom 29. März 2023) sogar den Verdacht auf die Bildung einer „kriminellen Vereinigung“ oder gar „kriminellen Organisation“ in den Raum gestellt hat. Das sind Delikte aus dem Strafgesetzbuch, die mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden.”
Systemkonforme Berichte?
Fiala fordert ein Ende der unrühmlichen Praxis, dass Interessengruppen, die noch dazu in strafrechtliche Vorgänge verwickelt sind, hoch dotierte Journalistenpreise ausschreiben. Dass die Objektivität in der Berichterstattung leidet, spiegelt sich auch in den systemkonformen Berichten weiterer Preisträger der Ärztekammer rund um das Thema Corona-Maßnahmen wieder.
Hier einige Beispiele – die Titel der Berichte sind bereits richtungsweisend:
- Pia Kruckenhauser, Preisträgerin 2023, ÄK-OÖ:
https://www.derstandard.at/story/2000138640612/covid-impfung-und-fruchtbarkeit-keine-politik-mit-angst - Levin Wotke, Preisträger 2023, ÄK-OÖ:
https://www.derstandard.at/story/2000140900931/maskenpflicht-in-wiener-oeffis-der-letzte-schutz - Nina Horaczek, Preisträgerin 2019, ÄK-Wien:
https://www.falter.at/zeitung/20221207/die-hauptstadt-der-verschwoerung (Preisträgerin - Gülüm Yilmaz: „Schreckgespenst Impfung“ und „Lockdown für Ungeimpfte in Oberösterreich“, ORF-Report, Preisträger 2021, ÖÄK