Grünen-Chefin Ricarda Lang „beehrte“ am Mittwoch Ingolstadt mit einem Besuch und musste sich im Rahmen eines Bürgergesprächs ein paar kritischen Fragen stellen. Ein Anwesender hakte dabei nach, wenn man sich bei den Ungeimpften zu entschuldigen gedenke, gegen die man eine beispiellose Hetzjagd veranstaltet hatte. Ricarda Lang antwortete darauf schlicht: „Werden wir nicht.“
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Während der Welt-Autor im Artikel zum Gespräch so liebevoll über die nette, nie laute, nie zurück „giftende“ Ricarda Lang schreibt, dass man beinahe vermuten könnte, dass ein Poster von ihr über seinem Bett hängt, wissen Kommentatoren dies durchaus einzuordnen – so konstatierte einer von ihnen: „Die Zeugen Jehovas kommen auch nicht aus dem Konzept, wenn man schimpft und kritisch ist.“ Wie in jeder autoritären und übergriffigen Glaubensgemeinschaft würden nur die eigenen Glaubenssätze gepredigt und Phrasen gedroschen: „Solche angeblichen Bürgergespräche mit einseitigen Monologen sind Inszenierungen und Shows in Rahmen der Friedhofsdemokratie in Deutschland.“ Diese Feststellung erhält viel Zuspruch.
Glaubenssätze und Phrasendrescherei – mehr kann von einer Partei, die auf Ideologie statt auf Fakten basiert, freilich auch nicht erwartet werden. Zu ideologischem und religiösem Wahn gehört auch, dass man Unrecht nur bei den anderen sieht, niemals bei sich selbst. Lang lieferte dafür ein Paradebeispiel: Ein Anwesender fragte, wann man sich für die unfassbare Diskriminierung der Ungeimpften entschuldige. Lang konstatierte: „Werden wir nicht.“
Sie „begründete“ das damit, dass sie die politischen Entscheidungen und Prozesse in der Corona-Zeit im Großen und Ganzen für richtig halte. Außerdem hätten Studien die Wirksamkeit der Impfungen belegt. Welche denn, so muss man sich hier fragen: Welche Studien – und welche Wirksamkeit? Die Hersteller der Impfstoffe haben nie geprüft, inwieweit Infektionen durch die Vakzine verhindert werden – der von den Grünen stets beklatschte Impfzwang beruhte aber auf eben dieser faktischen Lüge. Lang selbst forderte damals eine allgemeine Impfpflicht, obwohl das Impfversagen damals für jedermann längst offensichtlich geworden war. Offen bleibt dabei nur, ob es sich hier um eine boshafte Irreführung der Bevölkerung oder um schlichte Dummheit handelte, weil man nicht in der Lage war, sich korrekt über die tatsächliche wissenschaftliche Evidenz zur Wirksamkeit der experimentellen Gentherapeutika zu informieren.
Insbesondere vor dem Hintergrund des grünen Applauses zum „Selbstbestimmungsgesetz“ sind Langs Aussagen beim Bürgergespräch entlarvend. Gestern twitterte sie: „Jede Person in unserem Land verdient es, frei & selbstbestimmt leben zu können.“ Nanu? Ein Fall von Schizophrenie? Oder doch nur die so altbekannte wie ermüdende grüne Doppelmoral? Weiß eine Lang überhaupt, was „frei“ und „selbstbestimmt“ bedeutet?
Vielleicht sollte man ihr die von ihr befürwortete und „im Großen und Ganzen richtige“ Corona-Politik einmal vor Augen führen? Wie wäre es etwa, wenn eine wahre Belastung für das deutsche Gesundheitssystem – nämlich die krankhafte Fettleibigkeit – so sanktioniert würde wie die Ablehnung einer experimentellen, riskanten und obendrein wirkungslosen Impfung? Man stelle sich vor, eine Grünin könnte aufgrund ihrer Adipositas nicht mehr in ihrer Lieblingswirtschaft einkehren – wie lange würde es dauern, bis die ersten Nazi-Vergleiche fielen? Wer es wagen würde, solche Parallelen zu ziehen, sollte dann natürlich auf der Stelle wegen Holocaust-Verharmlosung verurteilt werden.
In Summe verdeutlichte Ricarda Lang am gestrigen Mittwoch sehr gut, warum ein wachsender Prozentsatz der deutschen Bevölkerung mittlerweile die AfD wählen möchte. Wer sich wirklich noch fragt, ob die Grünen wählbar sind, wird beim Blick auf ihre Chefin seine Antwort schon finden.