98 Prozent durchgeimpft: Impf-„Vorbild“ Portugal glänzt aktuell mit Inzidenz von 1.800

Symbolbild Virusausbruch via freepik / master1305, Spritze Portugal via freepik / inkdrop

Im Herbst letzten Jahres war der deutsche Mainstream voll des Lobes für die erfolgreiche Impfkampagne in Portugal. Im Kern feierte man dabei die Portugiesen für ihre Obrigkeitshörigkeit, die bei den Deutschen offensichtlich noch nicht ausgeprägt genug war und ist – denn von einer Impfquote von 98 Prozent unter den Impfberechtigten ist man hierzulande zu Karl Lauterbachs großer Empörung noch immer deutlich entfernt. Nun darf das vorbildliche Portugal als neuerlicher Beleg dafür herhalten, wie wenig die gefeierten Impfungen den Menschen am Ende gebracht haben. In Deutschland derweil schaltet die Panikmache für den Herbst in den nächsten Gang…

„Portugal hat Impfquote von 98 Prozent – was Deutschland davon lernen kann“, titelte im Oktober 2021 die Kreiszeitung und feierte Admiral Gouveia e Melo, der im Februar 2021 zum obersten Leiter der nationalen Impfkampagne ernannt wurde. Der forderte, den Kampf gegen Covid als Krieg zu betrachten und erschien zu jedem Anlass im Kampf-Strampler (den Österreichern dürfte das bekannt vorkommen).

Angeblich sollen die Bilder von Soldaten, die sich brav impfen ließen, immenses Vertrauen in die Sicherheit der Impfungen geschaffen haben. Eine klinische Psychologin hatte schon damals eine andere Erklärung für die hohe Impfquote: „Wir haben keine wirkliche Kultur, Autoritäten zu hinterfragen“, mahnte seinerzeit Laura Sanches an. „Und die Art, wie [der Admiral] sich immer in seiner Tarn-Uniform präsentierte – als würde er Krieg führen – zusammen mit der Sprache, die auch Medien und Politiker benutzen – das hat zu einem Angstgefühl geführt. Eines, das uns noch gefügiger macht, Folge zu leisten und nicht, Fragen zu stellen.“ Erstrebenswert, nicht wahr?

Nur wenige Monate später zeigte sich bereits, wie immens hilfreich die hohe Impfquote ist: Parallel zu einem rapiden Anstieg der Covid-Testungen stiegen, oh Wunder, auch die Fallzahlen Ende Januar auf ein All-Time-High (nachverfolgbar auf Our World in Data). Dann wurden die Testungen zurückgefahren und auch die Zahlen schrumpften dahin. Nun, wenige Wochen später, verzeichnet Portugal – obwohl die Zahlen der Tests dieses Mal scheinbar nicht allzu sehr gestiegen sind – die nächste Fall-Explosion.

Fallzahlen Portugal – Quelle: Our World in Data, Stand: 01.06.

Der Grund soll die „noch ansteckendere“ Omikron-Subvariante BA.5 sein. Generell gibt es keine Hinweise darauf, dass diese Variante gefährlicher wäre – auch sie sorgt seltenst für schwere Verläufe. Das geht aus Daten aus Südafrika hervor (wo große Teile der Bevölkerung der Impfung skeptisch gegenüberstehen; nur 50 Prozent der Bürger haben bisher zumindest eine einzelne Impfung erhalten).

Dennoch zeigt sich im durchgeimpften Portugal ein Anstieg der Sterbefälle – wobei Angaben zu „Covid-Toten“ gemeinhin nicht allzu verlässlich sind, da Covid-19 nur bei einem Teil der Fälle die tatsächliche Todesursache darstellt. Dennoch sucht man den positiven Effekt der gepriesenen Impfung hier vergeblich. Wissenschaftler wie Geert Vanden Bossche warnen derweil schon seit langem davor, dass gerade Impflinge von neuen Varianten schwerer betroffen sein könnten.

„Covid-Tote“ Portugal – Quelle: Our World in Data, Stand: 01.06.

Portugal liebäugelt bereits mit einer Rückkehr der Masken- und Homeoffice-Pflicht.

Panikmache in Deutschland

In Deutschland darf Portugal nun als Warnung vor den neuen Omikron-Subtypen herhalten. Karl Lauterbach, der eigentlich von einer „Killer“-Mutante im Herbst fantasiert hatte, nutzt BA.5 bereits für seine Maßnahmenpropaganda für den Herbst:

Der umstrittene stellvertretende Ratsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, spielt ebenfalls den Mahner und Warner – und behauptet, Impflinge würden zwar auch erkranken, hätten aber ganz sicher viel mildere Symptome. Man kann sich an dieser Stelle wohl darüber streiten, ob es sich hierbei um unwissenschaftliches Wunschdenken oder doch um eine freche Lüge handelt. Der Virologe Hendrik Streeck hatte schon im Hinblick auf die Omikron-Variante das Geschwafel der Impflinge kritisiert, dass milde Verläufe auf den Covid-Schuss zurückzuführen seien. Andere Virologen – etwa Dr. Martin Stürmer – weisen aktuell zudem darauf hin, dass vorherige Infektionen mit dem Omikron-Typ BA.2 einen guten Schutz auch vor BA.5 bedeuten: Massive Beeinträchtigungen durch die neue Variante in Deutschland dürften damit weitestgehend ausgeschlossen sein.

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