Waldbrände sind ein gefundenes Fressen für Klimaapokalyptiker. In den allermeisten Fällen gehen sie jedoch auf Brandstiftung oder menschliche Dummheit zurück – Trockenheit und fehlende Pflege von Wäldern wirken als Brandbeschleuniger. In der Causa eines Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz 2022 hat nun der Prozess gegen vier Iraker begonnen: Sie schleppten Shishas auf eine Wanderung mit und setzten mit den Kohlestücken offenbar den Wald in Brand.
Im Nationalpark Sächsische Schweiz kam es im Sommer 2022 zu einem verheerenden Brand. Vor dem Amtsgericht Pirna müssen sich aktuell vier Iraker verantworten: Einem von ihnen wird vorsätzliche Brandstiftung vorgeworfen, den anderen Brandstiftung durch Unterlassen.
Es geht um ein Feuer unterhalb der Bastei, das am 17. Juli 2022 in der Nacht ausbrach und sich auf eine Fläche von etwa 2.500 Quadratmetern ausgeweitet hatte. 115 Einsatzkräfte aus 13 umliegenden Ortsfeuerwehren kämpften tagelang gegen die Flammen, wie die Medien damals berichteten. Das Gelände dort ist steil und unwegsam, weswegen auch Höhenretter mit vor Ort waren, die die Einsatzkräfte absicherten. Ein Einsatzleiter der Feuerwehr hatte damals rasch den Verdacht auf Brandstifung geäußert: “Für mich sieht das tatsächlich so aus, als ob jemand auf der Basteibrücke gestanden und von oben eine Kippe runtergeschmissen hat. Aber das wird sich zeigen, was die Untersuchungen ergeben.”
Wie der MDR nun berichtet, wurde die Polizei schon damals über “vier Männer südländischen Typs” informiert: Zeugen berichteten von einem “Quartett am Campingtisch mit Klappstühlen und Shisha-Pfeifen” – mitten im Nationalpark, wo Feuer- und Rauchverbot herrschen. Ein “Bild“-Reporter schoss damals sogar ein Foto von der Truppe, natürlich ohne zu wissen, was die Männer der Anklage zufolge noch anrichten würden.
Feuer, Trockenheit und große Mengen Totholz im Wald sind seit jeher eine brandgefährliche Mischung. Das hinderte einen der Iraker offenbar nicht daran, von dem Vorsprung unweit der Basteibrücke, auf dem die Gruppe campierte, mehrere noch nicht erloschene Kohlestücke der Shishas den bewaldeten Abhang herunterzuwerfen. Die anderen drei ließen das laut Anklage zu und riefen auch später keine Hilfe. Sie sollen sich der Gefahr aber bewusst gewesen sein. Sie nahmen die Zerstörung von 2.500 Quadratmetern Wald und den tagelangen Löscheinsatz der Feuerwehr unter Gefahr für Leib und Leben offenbar in Kauf.
Die Migranten sollen zumindest teilweise geständig sein. Der Prozess soll am 11. August fortgesetzt werden.
