10-Minuten-Viertel Merwede: “Great Reset”-Paradies pfercht 12.000 Menschen in 18 Wohnblöcke

Symbolbild: KI / R24

Der niederländischen Stadt Utrecht gehen die von Globalisten gefeierten 15-Minuten-Städte nicht weit genug: Im ehemaligen Industriegebiet Merwede soll ein autofreier Stadtteil entstehen, der nicht weniger als 12.000 Menschen in 18 Wohnblöcken beherbergen soll. Dieses sogenannte “Zehn-Minuten-Viertel” verspricht eine hohe Lebensqualität in einer massiv besiedelten Umgebung: eine reichlich blumige Darstellung von Enge, Freiheitsverlust – und im Zuge erwartbarer Konflikte wohl über kurz oder lang auch Mord und Totschlag.

Ein Kommentar von Vanessa Renner

Die Befürworter von Merwede rühmen die “Verdichtung” als Lösung für die wachsende Bevölkerung Utrechts. Bis 2040 erwartet die Stadt einen Zuwachs von 100.000 Einwohnern. Statt sich räumlich auszudehnen, setzt man auf eine “Verdichtung”, die wohl alles bisher Dagewesene übertreffen soll: Was als nachhaltiges und modernes Stadtmodell beschrieben wird, dürfte für viele eine wahre Horrorvorstellung sein.

Das Projekt, das auf gerade einmal 24 Hektar Platz finden soll, zwingt die Bewohner in ein Leben auf engstem Raum. Der Versuch, auf so wenig Fläche so viele Menschen wie möglich unterzubringen (und das, wo die Gesellschaft stetig weiter auseinanderdriftet), nimmt keine Rücksicht auf jene, die Ruhe, Frieden und Freiheit suchen. Die Architektur mag “grün” und durchdacht beschrieben werden, aber der Mangel an persönlichem Raum und Rückzugsmöglichkeiten wird natürlich unweigerlich zu Spannungen und Frustrationen führen.

Allein die Konflikte im Zuge multikultureller Vielfalt (die gehört zum Ideal dazu, wie man auf der Website wörtlich und bildlich betont) kann jeder erahnen. Der geplante öffentliche Raum, der nach der Schilderung der Planer ganz großzügig bemessen sein soll, wird hart und aggressiv umkämpft sein, wenn 12.000 Menschen ihn an einem hübschen Sommertag gleichzeitig nutzen möchten. Ruhe und Frieden? Wohl eher Kampf um Ressourcen. Man fragt sich: Ob wohl das ganze Viertel zur Messerverbotszone erklärt wird?

In einem überdimensionierten und vollgestopften Hühnerstall werden die Fluchtmöglichkeiten sich freilich in Grenzen halten, wenn ein Fuchs einbricht – doch das muss Politik und Stadtplaner ja nicht interessieren, oder? Die Polizei wird früher oder später schon mit dem Lastenrad eintrudeln.

Autofreie Zone: Logistischer Albtraum

Das bewusst autofreie Konzept von Merwede wird dabei als großer Gewinn für die Lebensqualität verkauft – und soll natürlich als Vorzeigeprojekt und gutes Beispiel für weitere, ähnliche Konzepte herhalten, wie sie weltweit in Planung sind. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel sollen nur um das Viertel herumfahren, im Inneren wird dann eine neue Straßenbahnlinie geschaffen. Nach Vernetzung klingt das bislang nicht. Zumindest kommen auf 12.000 Menschen 22.000 Fahrradstellplätze: Der Trend geht also wohl zum Zweitfahrrad. Wie luxuriös!

Immerhin, ein paar Autos sind scheinbar auch erlaubt: Insgesamt 250 Shared Cars soll es im Viertel geben; zudem sollen wohl drei Wohnungen sich einen Parkplatz teilen dürfen (sechs Parkzentren will man in den Westen des Viertels bauen). Doch wie soll das Fahren in dem “verdichteten” Viertel aussehen? “Man braucht eine Genehmigung, und dann darf man zu einer bestimmten Zeit mit einem bestimmten Fahrzeug eine bestimmte Route fahren und nur an bestimmten Plätzen stehen bleiben”, zitierte der “Standard” im November einen Landschaftsarchitekten. Geplant sind für den “unbedingt nötigen” 1-Prozent-Verkehr nur Stichstraßen. Das wird ein wahres Fahrvergnügen – wehe jenen, die ein großes Möbelstück transportieren oder gar umziehen wollen.

Bewohner, die nicht Fahrrad fahren können oder auf ein Auto angewiesen sind, werden in ihrer Mobilität zwangsweise eingeschränkt: Durch kleine E-Mobile will man hier Abhilfe schaffen. Das Projekt liest sich in Summe wie ein Logistik-Albtraum. Müll soll in den Wohnblöcken selbst in Containern gepresst und mit kleinen Fahrzeugen abgeholt werden können. Auch die Belieferung von Supermarkt und Co. soll über Mini-Fahrzeuge laufen, die auch auf Radwegen fahren dürfen. Die ersten Häuser will man in diesem Jahr schon bauen, die ersten Bewohner sollen 2028 einziehen. Ob es gelingen wird, hier eine auch nur ansatzweise funktionsfähige Infrastruktur hochzuziehen?

Die Vision, alle wichtigen Einrichtungen innerhalb von zehn Minuten zu erreichen, klingt vielleicht zunächst verlockend. Doch die Kehrseite dieser “Komfortzone” ist eine monotone und kontrollierte Lebensumgebung, die schnell zum Gefängnis mutieren kann. Das WEF bewarb seine geliebten 15-Minuten-Städte bekanntlich vor dem Hintergrund der Covid-Lockdowns – und angesichts der “globalen Verkochung” kommt der nächste Lockdown bestimmt, nicht wahr?

Solange nur jene in solchen Vierteln leben müssen, die sich darin nicht wie Gefangene fühlen, sind diese Vorstöße noch vernachlässigbar – immerhin hat jeder Mensch andere Prioritäten und Bedürfnisse. Doch wenn man diese “Verdichtung”, sprich: Überbevölkerung auf engstem Raum zum Ideal und schließlich zum Standard erklären will, dem die Menschen schwer bis gar nicht mehr entrinnen können, mutiert die Bevölkerung zur entmenschlichten Verfügungsmasse. Die Bürger sind schließlich keine Produkte, die man platzsparend in Regale sortiert: Schon in “normalen” Vierteln und Gegenden entbrennen (und eskalieren) regelmäßig Nachbarschaftskonflikte. Man bastelt hier an tickenden Zeitbomben.

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