Österreich muss, fordert der Unternehmer, aus den Sanktionen gegen Russland aussteigen, ein Veto gegen das geplante Ölembargo einlegen und im Ukraine-Konflikt neutraler Vermittler sein. Keinesfalls dürfen Wohlstand und Stabilität einem Stellvertreterkrieg in einem ohnehin bereits geteilten Land geopfert werden. Weshalb der ukrainischen Zivilbevölkerung geholfen werden, ein militärischer Sieg des Landes jedoch keinesfalls angestrebt werden soll, erklärt Markel in seinem aktuellen Kommentar.
Mit freundlicher Genehmigung von Gerald Markel.
(Hervorhebungen und Zwischentitel durch Redaktion)
Wenn’s keiner sagen will, dann sag’s halt ich: Die Sanktionen gegen Russland müssen weg. Nachsatz und bittere Wahrheit – die Ukraine kann nicht siegen und darf nicht siegen. Ich bin sechsfacher Vater und seit drei Monaten Großvater, ich bin in 14 Monaten 60, ich bin kein Politiker, will keiner werden. Ich bin wirtschaftlich unabhängig und hab noch nie einen Cent Förderungen von diesem Staat bekommen, für den ich Millionen Euro an Steuern erwirtschaftet habe. Ich muss niemandem gefallen und will nichts werden. Mein einziger Antrieb ist der Schutz meiner Familie und das Wohlergehen meiner Mitmenschen. Und deswegen kann (und werde) ich immer die Wahrheit sagen. Auch wenn es brutal klingt und bitter ist. Und die brutale Wahrheit lautet zum Wohl dieser meiner Heimat:
- Wir müssen aus allen Sanktionen gegen Russland aussteigen.
- Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen.
- Und die Ukraine darf einem Sieg nicht einmal nahe kommen, weil dies zum Untergang Europas führen würde.
Je näher der Sieg der Ukraine, desto wahrscheinlicher der Einsatz von Atomwaffen
Beate Meinl – Reisinger hat gestern ihren Gehorsam gegenüber dem internationalen Mainstream bewiesen und getwittert, die Ukraine MUSS diesen Krieg gewinnen. Werner Kogler und all die anderen Fanatiker in Ministerämtern haben auf der Versammlung ihrer Sekte letztes Wochenende die Sanktionen gegen Russland als „alternativlos” bezeichnet und weitere Sanktionen gefordert, bis hin zum völlig irrsinnigen Boykott von Gas und Öl aus Russland. Die Medien sind in diesem Thema völlig gleichgeschaltet, selbst Servus TV berichtet einseitig die aus den USA vorgegebene Einheitslinie. Und ich sage – FALSCH.
- Die Ukraine darf einem Sieg nicht einmal nahekommen, weil Russland dann Atombomben einsetzen wird.
- Die Ukraine darf nicht siegen, weil dann Millionen Menschen mit russischer Abstammung im Osten der Ukraine unter einem Apartheidregime leben werden müssen.
- Die Ukraine – und das ist die bittere Wahrheit – kann nicht mehr ungeteilt weiterbestehen. Die Gräben zwischen den Bevölkerungsteilen sind zu tief, eine friedliche und demokratische Koexistenz ist für mindestens eine Generation unmöglich geworden.
Ein militärischer Sieg ändert nichts an der bereits realen Teilung der Ukraine
Sehen wir doch die Realität. Russischsprachige Menschen können in der Ukraine nicht mehr frei leben. Ihre Sprache wurde als Amtssprache bereits 2014 abgeschafft, was ein wichtiger Grund des Aufstands im Donbass war. Ihre politischen Parteien sind verboten, die Unterstützung und öffentliche Sympathie für „russlandfreundliche“ Standpunkte gelten als Hochverrat. Der ukrainische Geheimdienst hat einen der eigenen Unterhändler als Russlandsympathisant erschossen, die Asovnazis und die anderen rechtsradikalen Milizen aus dem polnischsprachigen Westen der Ukraine ermorden im Osten und Süden jeden mutmaßlichen Kollaborateur, die Beweise sind eindeutig. Sämtliche Medien sind gleichgeschaltet, Berichterstattung in Russisch ist verboten, über die Gräueltaten gegenüber der russischsprachigen Bevölkerung wird kein Wort verloren.
Also wie soll das denn weitergehen, wenn die Ukraine den Krieg militärisch gewinnen sollte, wie es der Mainstream in Westeuropa fordert? Glaubt irgendjemand allen Ernstes, dass die ukrainische Junta und die fanatischen Einheiten der bewaffneten Milizen nach dem Krieg einfach zur friedlichen Koexistenz mit den 50.000 Mann der Donbass – Armeen zurückkehren werden? Glaubt irgendjemand, dass die acht Millionen russischstämmiger Menschen in der Ukraine eine gleichberechtigte Minderheit mit geschützten Rechten sein werden, sollte die Ukraine den Krieg militärisch gewinnen? Die Ukraine ist bereits geteilt. PUNKT. Ein militärischer Sieg der Ukraine ändert daran gar nichts mehr, dieses Thema ist abgehakt, eine Rückkehr zum Status quo ante 2014 ist im Donbass, auf der Krim und im Südosten bei Mariupul unmöglich. Dies ist ein Faktum, je schneller sich diese Erkenntnis durchsetzt, desto eher kann dieser Krieg beendet werden und das Sterben aufhören.
Der Einsatz von lokal begrenzten Atomwaffen führt zu unkontrollierbaren Kettenreaktionen
Die Ukraine darf einem Sieg militärisch nicht einmal nahe kommen. Was denken diese Menschen sich eigentlich, wenn sie so etwas posten? Was wird eine Supermacht tun, wenn die militärische Lage durch das massive Eingreifen des Gegners im Stellvertreterkrieg eine Niederlage in greifbare Nähe rückt? Wer zweifelt denn daran, dass eine Supermacht mit Atomwaffen nicht ALLE ihre militärischen Optionen einsetzt, bevor die eigene Armee verliert? Und wenn ich dann Idioten wie den Oppositionsführer Merz in Deutschland lese, der im Interview sagt, dass ihn ein „Atomkrieg nicht einschüchtert“, dann fällt mir zu solchen Wahnsinnigen gar nichts mehr ein. Selbst der Einsatz von lokal begrenzten Atomwaffen ist UNDENKBAR und würde eine nicht mehr kontrollierbare Kettenreaktion auslösen, die niemand mehr beklagen könnte, weil dann zumindest in Europa keiner mehr am Leben ist. Dass überhaupt darüber GEREDET wird, Atomwaffen einzusetzen, ist so unfassbar – mir fehlen die Worte.
Hilfe für die Zivilbevölkerung. Kein ökonomischer Selbstmord.
Ja, es ist unerträglich, ungerecht und falsch. Aber es die Realität. Atomare Supermächte können Krieg führen und der Rest der Welt hat nur eingeschränkte Möglichkeiten, sie aufzuhalten. Das war in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Male der Fall bei den USA und das ist im Ukrainekrieg der Fall bei Russland. Und das führt mich zum Thema Sanktionen und zurück in unsere Heimat Österreich. Mir ist völlig egal, ob das jetzt den anderen europäischen Ländern gefällt oder nicht. Mir ist völlig egal, ob man dafür als unsolidarisch oder putinfreundlich beschimpft wird. Mir sind in diesem Punkt die Interessen anderer völlig egal, jetzt sind wir am Punkt angelangt, wo es nur mehr „Austria first” heißt.
- Wir müssen raus aus den Sanktionen gegen Russland.
- Wir müssen wie Ungarn unser eigenes Interesse und den hart erarbeiteten Wohlstand der Bevölkerung und den damit verbundenen sozialen Frieden in den Mittelpunkt stellen.
Die Folgen der Sanktionen bringen uns um, wir KÖNNEN schlicht und ergreifend auf russisches Gas nicht verzichten und wir SOLLTEN auf billiges russisches Gas auch gar nicht verzichten. Wozu sollten wir ökonomischen Suizid begehen? Für die Ukraine, diese Kleptokratie? Na sicher nicht. Ich stehe jederzeit dazu, der ukrainischen Zivilbevölkerung zu helfen, ich bin absolut dafür, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen – aber weder soll ein einziger Österreicher für die Ukraine sterben noch sollte unser Land ökonomischen Suizid für die Ukraine begehen. Es ist eine Frage der Pragmatik. Wir sind ein winzig-kleines Land und können nur bedingt Einfluss nehmen. Ja, der Krieg ist eine Katastrophe. Menschlich und moralisch. Aber Moral war noch nie in der Geschichte der Menschheit ein Maßstab für das Handeln von Großmächten. Wir mussten zusehen, wie die USA in den letzten 50 Jahren in zwei Dutzend Kriege gegangen sind. Und zwar aus reiner Machtpolitik und geostrategischen Interessen. 10.000 km vom amerikanischen Kontinent entfernt sahen die USA ihre Interessen bedroht und obwohl ich die Entscheidung Putins für den Krieg als falsch erachte, so kann ich trotzdem seine Handlungen direkt an der russischen Grenze im Lichte seiner Sicherheitsinteressen verstehen.
Keine Beteiligung Österreichs am Stellvertreterkrieg!
Ich denke, dass mittlerweile alle begriffen haben, dass die Nato unter der Führung der USA in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland führen. Und Österreich ist weder moralisch, noch im Eigeninteresse dazu verhalten, sich an diesem Krieg zu beteiligen. Wir haben seit Jahrzehnten eine gute Basis mit Russland, Russland hält sich noch immer an alle Vertragsverpflichtungen mit uns. Wir können uns die Sanktionen schlicht und ergreifend nicht leisten. Und deshalb sage ich laut und öffentlich:
- Österreich muss aus den Sanktionen gegen Russland im Energiesektor aussteigen, gegen das Ölembargo wie Ungarn und die Slowakei (und morgen Bulgarien) ein Veto einlegen und uns als neutraler Vermittler ins Spiel bringen.
Schluss mit dem Grün – Pinken Schwachsinn und der Kriegstreiberei.
Schluss mit dem Geschwafel über Sieg und Sturz Putins.
Raus aus den Sanktionen und zurück zu Ratio und Verstand.
Bevor es für unser Land und seine Menschen zu spät ist und wir mit den anderen untergehen.
Dazu stehe ich.