Gesundheitsministerium verbreitet falsche STIKO-Empfehlung für Kinderimpfungen

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Die deutsche STIKO hat bis heute keine generelle Covid-Impfempfehlung für Kinder von 5 bis 11 Jahren ausgesprochen – doch das Bundesgesundheitsministerium hält davon scheinbar wenig. Auf dessen Website ist nämlich zu lesen, laut STIKO sollten „alle Kinder“ in diesem Alter geimpft werden.

Auf der Seite „Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche – Eine Entscheidungshilfe für Eltern und Sorgeberechtigte“, auf der eine Broschüre zum Thema zum Download angeboten wird, ist zu lesen:

Die Coronavirus-Pandemie war und ist auch für Familien eine große Herausforderung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut empfiehlt die Impfung mit einem mRNA-Impfstoff für alle Kinder und Jugendlichen zwischen 5 und 11 Jahren und ab 12 Jahren.

Quelle
Quelle: Screenshot Bundesministerium für Gesundheit

Das ist faktisch falsch: Die STIKO empfiehlt die Covid-Impfung im Alter von 5 bis 11 Jahren lediglich für Kinder mit Vorerkrankungen und solche, in deren Umfeld sich Hochrisiko-Patienten befinden, die sich selbst nicht impfen lassen können (hier nachzulesen).

Auch in der Broschüre wird angedeutet, dass man mit der fehlenden allgemeinen Impfempfehlung nicht allzu konform geht. Dort ist nachzulesen:

Die STIKO hat am 9. Dezember 2021 bereits mitgeteilt, dass sie insbesondere für Kinder, die zwischen 5 und 11 Jahre alt sind und Vorerkrankungen haben, eine Grundimmunisierung mit Comirnaty® 10 µg gemäß der Zulassung für diese Altersgruppe empfiehlt.

Die STIKO empfiehlt die Impfung aber nicht insbesondere für Kinder mit Vorerkrankungen, sondern nur für diese und für Kinder mit engem Kontakt zu ungeimpften Hochrisikopatienten ausdrücklich. Weiter heißt es:

Die COVID-19-Impfung kann auch bei 5- bis 11-jährigen Kindern ohne Vorerkrankungen bei individuellem Wunsch von Kindern und Eltern bzw. Sorgeberechtigten nach ärztlicher Aufklärung erfolgen. Die offizielle STIKO-Empfehlung dazu wird zeitnah vorliegen.

Das ist korrekt – auch die STIKO schreibt diese Möglichkeit in ihre Empfehlungen. Dass die Möglichkeit besteht, bedeutet aber nicht, dass sie generell empfohlen wird. Das Gesundheitsministerium impliziert hier, dass eine allgemeine Empfehlung noch folgen werde.

Mertens zur angeblichen Impfempfehlung: „Das ist so nicht korrekt“

Tim Röhn verfasste für „Die Welt“ einen kritischen Artikel zur umgedichteten Empfehlung für die Kinderimpfungen durch das Gesundheitsministerium und fragte bei STIKO-Chef Thomas Mertens selbst nach. Auch er hielt fest: „Das ist so nicht korrekt.“

Dass es sich dabei um ein Versehen handelt, darf allerdings bezweifelt werden: Auch an anderer Stelle gab man sich scheinbar die größte Mühe, die STIKO-Empfehlung so umzuformulieren, dass ein unzureichend informierter Mensch von einem generellen Ja zur Kinderimpfung ausgehen muss. So merkte die Welt-Autorin Kristina Schröder zu einem Beschlussentwurf der Ministerpräsidentenkonferenz an:

Überwiegt der Nutzen die Risiken?

Kritiker lesen aus derartigen Formulierungen nicht umsonst heraus, dass die Politik die in ihren Augen unvollständige Impfempfehlung für Kinder so nicht hinzunehmen gedenkt. Die Befürchtung, dass man den Druck auf die STIKO erhöhen wird, bis die gewünschte Empfehlung endlich ausgesprochen wird, ist dabei keinesfalls ungerechtfertigt – selbiges ist bereits zuvor bei der Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geschehen. Was das Bundesgesundheitsministerium auch in besagter Broschüre mit „neuen Daten“ rechtfertigt, die gezeigt hätten, dass der Nutzen der Vakzine ihre Risiken überwiege, darf schon in Anbetracht der nackten Daten aus Deutschland zur Gefährlichkeit von Covid-19 für junge Menschen hinterfragt werden:

„Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus (COVID-19) in Deutschland nach Alter und Geschlecht“, Stand: 15.12.21, Statista.de

42 Menschen unter 20 Jahren starben bis zum 15. Dezember in Deutschland mit Covid-19. Wie bei allen sogenannten Covid-Toten muss die Infektion dabei nicht unbedingt die tatsächliche Todesursache darstellen.

Im letzten Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts, in dem Meldungen wahrscheinlicher Impfnebenwirkungen bis zum 30. September analysiert worden sind, wird bereits von 1.809 Verdachtsfällen von Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren berichtet. Fünf Jugendliche waren im zeitlichen Kontext zur Impfung gestorben. Bei neun Jugendlichen wurden bleibende Schäden beschrieben. 98 Meldungen von Myo-/Perikarditis gingen beim PEI ein. Dabei erfolgte die allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe durch die STIKO erst am 16. August – und analysiert wurden hier nur Fälle, die tatsächlich als potenzielle Nebenwirkungen gemeldet wurden. Eine Untererfassung von Nebenwirkungen, inklusive solcher mit Todesfolge, wird bereits seit längerem von Experten und Insidern bemängelt.

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